Das mit der Kraft, der Hoffnung und der positiven Einstellung ist irgendwie gar nicht so einfach… ich bin traurig, vor allem seit dem ich mal in allen Blogs gewühlt habe, denen ich eigentlich folge bzw. die ich schon lang nicht mehr gelesen hatte. (Nehmt das Folgende nicht persönlich.)
Ja es gibt sie, diese Wunder bei denen jemand doch noch einfach so oder beim ersten IUI Versuch, ganz unverhofft etc. schwanger geworden ist. Und die die recht schnell in der KiWu richtig behandelt wurden, wo es dann einfach klappte, nach sagen wir mal zwei Jahren.
Auf anderen Blogs gibt es solche Wunder, hier nicht. Dieser Blog/Meine Geschichte hat Überlänge… (Kennt ihr das von Filmen, wo man sich denkt okay,das ist echt ganz nett, aber langsam könnte er mal zum Ende kommen..?) So fühlt sich mein Leben grad an. Ich bin nicht mehr neidisch auf Schwangere und Mütter, es tut auch grad gar nicht so doll weh, aber ich mag eigentlich nicht mehr. Die letzten Jahre haben (selbst ohne künstliche Befruchtung) viel Kraft gekostet. Immer öfter lächle ich bei dem Gedanken, dass das Alles mal vorbei ist, wir wieder frei leben können… natürlich will ich mir ein Leben ohne Kind nicht wirklich vorstellen, aber ein Leben mit diesem alleszerfressenden und Hoffnung vernichtenden, in Grau hüllenden, tränenfüllenden Kinderwunsch kann ich mir auch nicht vorstellen. Manchmal will einfach wieder frei sein, mich aus seiner Umklammerung lösen… ich halte den Kiwu nicht fest, er hat mich im Griff.
Ich hab viel Angst vor einem Ende ohne Kind, aber noch mehr vor einem Kinderwunsch ohne Ende.
Vielleicht finde ich morgen etwas Hoffnung, wenn ich mein eventuell zukünftiges Baby als Eibläschen auf dem US-Monitor sehe. Ich erinnere mich noch an den ersten Follikel, den ich sah. Ich war überglücklich, fast verliebt… ich dachte er wäre unser Kind. Heute erscheint mir das wahnsinnig naiv und doch wäre es toll, wenn mich ein Follikel nochmal so glücklich machen würde, weil er sich einnistet, einfach da bleibt und nicht wieder unter Blut und Tränen verschwindet.
Letztes Mal war ich kämpferisch, diesmal kann ich nur noch darum flehen, dass ich endlich auch mein Wunder bekomme, endlich erlöst werde.
Auf geht’s, die vierte IUI steht an.
Ja, so geht es mir auch. Mit jedem Versuch wird die Hoffnung weniger und manchmal denke ich einfach nur „Boah ich hab keinen BOCK!“ Ich habe keinen Bock mehr, ewig zu verzichten, zu spritzen, zum Arzt zu rennen wieder und wieder, und dauernd dran zu denken – wo bin ich beim nächsten Eisprung, wann wäre denn wohl der Geburtstermin, wenn’s diesen Zyklus klappen würde, wann muss ich wieder in die Klinik, oh es hat gerade geziept, vielleicht bin ich ja schon schwanger… Aaaah! Selbst in Monaten, in denen eigentlich „Pause“ angesagt ist, wird gerechnet und gehofft (bei mir zumindest), denn es könnte ja ein Wunder geschehen. Ja klar.
Emotional denke ich: Es hat auch in dieser IUI wieder nicht geklappt, und es wird auch nie klappen. Der Durchschnitt der Paare braucht 3 IUIs und die haben wir jetzt, also ist es vorbei. Rational weiß ich, dass das Quatsch ist, wie ihr ja auch schon sagtet – noch eine IUI und dann wird’s wohl mit IVF weitergehen. Aber – Lust hab ich keine. Ich kann mir mittlerweile auch gar nicht mehr so richtig vorstellen, jemals schwanger zu sein.
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Liebe Einstrich, das tut mir so leid. Es tut so weh, die Hoffnung schwinden zu sehen und gleichzeitig von dem Wunsch mehr oder weniger gebannt zu sein. Ich bin mittlerweile auch an einem Punkt, an dem ich das Gefühl habe, diesen Wunsch nicht länger ertragen zu können. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass Ben und ich die für uns wirksamsten Verfahren (IVF) noch gar nicht probiert haben und es deshalb noch zu früh ist, um aufzugeben.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen für die nächste IUI und ich wünsche dir, dass du noch ein wenig Hoffnung für diesen Versuch findest.
Fühl dich gedrückt!
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Danke meine Liebe, wir haben wirklich noch nicht sooo viel probiert, deswegen sehe ich das rational so wie du. Aber ich glaube es liegt an der langen Zeit und weniger an der Intensität der Eingriffe.
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PS zu den überlangen Geschichten : die mit der ersten IUI schreiben wohl eher keinen Blog 😊
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Naja mittlerweile gibt’s ja schon ein paar HibbelBlogs VOR dem ersten ÜZ 😂😂😂😂😂 die haben keine Einschränkungen etc. aber drehen schon mal vorsorglich durch… und dann: OHHHH Wunder werden sie nach laaaaaangen 8 Monaten ENDLICH schwanger 😂😂 😂 unmenschlich solche Wartezeiten 😉
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Stimmt, solche Pflänzchen waren mir neulich im Kinderwunsch-Blog-Garten auch schon mal aufgefallen. Aber es ist, wie Du sagst: 8 Monate sind aber auch lang. 😂😂 😂
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Ach, das tut mir so leid! Es gibt diese schrecklichen Phasen, in denen man denkt, jetzt geht es nicht mehr. Wann ist das endlich vorbei. Mir hat geholfen, dass wir uns Grenzen gesetzt haben. So konnte ich ich „auf Sicht fahren“. Ich halte wie stets weiter alle Daumen. Und sende dir noch ein paar durchhalte-blümchen fürs tapfer sein 🌷🌺🌹🌸🍀🌻🌼
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Ohhh Danke, wie süß 😊
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Ich kann Dich sooo gut verstehen! Mir geht es gerade ganz ähnlich, die 2. ICSI nächste Woche und ich weiß nicht, wie lange ich das ganze noch schaffe… und genau wie bei Dir: Neid und Wut lassen nach, aber immer wieder Hoffnung und Verzweifung und die Unsicherheit über die eigene Zukunft bleiben. Bei den ganzen Wundern um einen herum fühlt man sich wie der letzte Mensch auf Erden, bei dem es nicht klappt. Also: Du bist nicht allein, zumindest ich steh hier neben Dir in der Warteschlange und drück uns beiden die Daumen!
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Danke, es ist sehr lieb, dass du auch noch Kraft fürs Daumendrücken opferst! Das Gute ist: auch Überlänge Filme enden irgendwann und zwar hoffentlich gut!
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Ich finde es gut, wie ehrlich du bist! Ich denk an dich und drücke ganz fest die Daumen, dass du bald auch eine von denen mit happy end bist…nicht aufgeben 🙂
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Danke, ihr Daumendrückerinnen braucht ja auch Ausdauer. 😉 Wenn man, was die eigenen Grenzen angeht, nicht ehrlich zu sich selbst ist, zerbricht man vielleicht an seinem Schicksal… und das ist sicher nicht der Plan.
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