So oder so ähnlich lautet ja das Motto von Oles Kindheit. 😄 Ich weiß noch wie mir eine von euch vor ziemlich genau 2 Jahren schrieb, dass es ganz komisch aussieht wie mein 7 Monate altes und 7,5 kg „leichtes“ Baby am Küchenschrank steht…

Tatsächlich konnte ich das damals gar nicht so nachvollziehen – für uns war das ja einfach Normalität. Vor einigen Tagen sah ich das Bild wieder und jetzt wurde mir erst klar wie besonders das war… und ähnlich ist es wohl mit allem, was sonst hier so passiert. Manchmal müssen wir uns bzw. die Großeltern bewusst daran erinnern, dass Ole noch nicht mal annähernd 3 Jahre ist, wenn wir uns über sein Verhalten „ärgern“.
Ole wiegt knapp 13 kg und ist immernoch unglaublich zart und dünn, aber fast einen Meter groß und trägt entsprechend Gr. 98/104 und Schuhgröße 25… allerdings passen fast nur Leggings oder genähte Pumphosen, da er normale Hosen einfach verliert. Er ist noch immer ständig in Bewegung und/oder redet zumindest dauernd. Seine Phantasie ist großartig. Er erzählt Geschichten, dichtet Liedtexte auf Situationen um (etwas, das ich oft und gerne mache) und flunkert ab und an, um zu sehen was passiert. Seine sprachliche Entwicklung schreitet weiter voran. Er verwendet die Zeitformen und den Konjunktiv sicher, interessiert sich für Buchstaben und Schreiben sowie für Mengenangaben und einfache Rechenaufgaben, z.B. wenn Besuch kommt und er ausrechnen will, wie viele Teller er noch holen muss, wenn bereits zwei auf dem Tisch stehen oder wer wieviele Smarties bekommt. Auch Zeitangaben werden für ihn immer wichtiger und er versucht Zeitspannen zu begreifen- sowohl im Großen (Wie lange ist der Kindergarten geschlossen?) als auch im kleinen (Dauer bis ich mit ihm spiele) – sein eigener Begriff hierfür ist eine Mittelstunde (ca. 10 Minuten) … das ist der für ihn erträgliche Zeitraum, den er noch Warten kann oder noch spielen möchte. Ansonsten ist er ein großer Verhandler und argumentiert sogar zum Teil, wenn man ihn nach einem „Warum (machst du das)?“ fragt oder wenn er etwas Bestimmtes möchte.
Wir lesen täglich mehrere Bücher und seine liebsten Geschichten kann er auch auswendig, ebenso etwa 20 Lieder und einige Fingerspiele. Wenn er ein Lied/Spiel sehr mag, genügt zweimal hören und er kann es, wobei er es erst laut singt, wenn er es richtig sicher kann. Sein ABSOLUTES Lieblingslied ist Fuchs du hast die Gans gestohlen 😅… vielleicht weil wir auch Gänse haben oder wegen dem „Schießgewehr“ oder weil ich es ihm auf einer (Not-)Wanderung zur Ablenkung beigebracht habe oder weil er Petterson und Findus liebt und da der Fuchs auch vertrieben wird. Jedenfalls hat er keinerlei Hemmungen auch vor Fremden zu Reden oder zu Singen. Manchmal stellt er sich auch vor den Spiegel und ruft meine Damen und Herren…und macht dann etwas. Unser Kind ist definitiv extrovertiert und selbstbewusst! 🥰 Er spielt gerade viele Imitationsspiele: Feuerwehr/Polizei, Einkaufen, Schule (Ich schmeiß mich noch immer weg, wenn er sagt: Werfen wir einen Blick auf die Tafel..😅) und ganz neu ist jetzt das „Kämpfen“. Er hat ein Ritter-Wimmelbuch, das er mit dem Papa studiert hat und seitdem gibt es hier viele Schwertkämpfe, Rittertuniere und Drachentöten. Zunächst habe ich mich unwohl mit diesem Spiel gefühlt und versuchte, es ihm auszureden, aber dann habe ich verstanden, dass er einfach gerade „mutig sein“ trainiert. Daher bin ich der Drache und er muss mich besiegen. Er liebt diese Spiele, wahlweise mit einem von uns an seiner Seite und der andere ist der Drache, der die Burg angreift… 😉 meist die Mama 😉. Allerdings dürfen bei uns nur Kissen als Schwerter eingesetzt werden, was er meist auch gut umsetzt. Wir üben gerade Gnade walten zu lassen, wenn einer am Boden liegt, aber das kann er nicht immer… macht auch nichts. Er ist schließlich erst zwei.
Er ist natürlich noch immer sehr emotional und kann je nach Müdigkeit seine Gefühle schlecht kontrollieren. Allerdings finde ich, dass er es für sein Alter doch mittlerweile annehmbar hinbekommt. Tatsächlich gelingt es manchmal zu ihm durchzudringen und ihn daran zu erinnern, dass er uns doch schon alles richtig gut erklären kann und gar nicht weinen muss. Und manche Wutanfälle kann ich auch wirklich nachvollziehen. Nach 14 Tagen Quarantäne musste sein Spielfreund zum zweiten Mal ein Date absagen und da war er am Boden zerstört. Er weinte bitterlich und schrie uns an, dass wir blödes Zeug sagen und sein Kumpel ganz bestimmt noch kommt. Er tat mir echt Leid. Allgemein hat er die Isolation schlecht weggesteckt und wir waren froh, dass wenigstens noch ein paar Tage Kindergarten waren. In den Quarantäne haben wir ihn auch mehr Medien konsumieren lassen und daher spielen wir nun auch Urmel aus dem Eis regelmäßig nach…😅
Was kann ich sonst noch sagen. Er ist ordentlich, teilweise etwas nerdy oder pedantisch. Mittlerweile sehr verkuschelt und anhänglich – aber gleichzeitig auch oft sehr selbstständig. Er ist relativ vernünftig und zwar mutig, aber auch vorsichtig. Er hält sich gerne an Regeln, kann aber entsprechend schlecht mit Brüchen im normalen bzw. gewohnten Ablauf umgehen. Für alles Alltägliche gibt es bei uns Tricks bzw. Rituale, z.B. zum Zähneputzen, Bettgehen, Essen etc. Wenn Ole etwas wirklich will/nicht will, hat man keine Chance außer es ÜBER STUNDEN auszusitzen. Das haben sie auch schon im Kindergarten gemerkt. Druck funktioniert wirklich gar nicht, aber für Deals/Kompromisse hat er meist ein offenes Ohr 😉.
Das Schlafen ist mittlerweile ok. 9,5 – 10,5 Stunden nachts mit einmal aufwachen und zu Mama gehen bzw. Mama zu sich bitten. Je nach Phase mehr oder weniger Gezappel gegen Morgen. Er wacht momentan oft gegen 6 Uhr auf, manchmal ist es aber auch erst 7:30 Uhr!!! Dann feiern wir! 😜 Mittags werden noch 90 bis 120 Minuten geschlafen – selbst zuhause klappt das Einschlafen da recht gut. Dass er trocken ist, habe ich hier ja bereits erwähnt. Mittlerweile geht er tagsüber komplett alleine – also ohne Ansage an uns- aufs Töpfchen und zieht sich dann wieder an oder ruft, wenn er sauber gemacht werden muss. Wir müssen halt immer mal gucken, ob wir was ausleeren müssen. 😅
Er spielt gern Gesellschaftsspiele (Obstgarten, Lottikarotti, Angeln usw.), liebt noch immer Verstecken und erschrecken und seinen Lük-Kasten sowie andere Lern-/Konzentrationsspiele. Er ist sehr neugierig und scheint sich bei Schmuddelwetter in ein Wohnzimmerkind zu verwandeln … 😅 aber Schnee fand er cool.
So jetzt fällt mir nix mehr ein. So richtig weiß ich auch gar nicht, ob das noch interessant für euch ist?! Gerade gibt es nicht so viele Mamathemen, die mich beschäftigen und über Dinge, die ich nicht ändern kann, will ich nicht jammern.
Beste Grüße eure Frau Mutterherz