Zack: und schon groß!

Angesichts des nahenden vierten Geburtstags wollte ich eigentlich wieder mal eine Zusammenfassung schreiben. Ich wollte schreiben, dass Ole 107 cm groß ist, 15,6 kg wiegt und Größe110/116 sowie Schuhgröße 28/29 trägt. Aber solche Daten sagen ja nicht mehr viel aus…

Und jetzt sitze ich hier und mein „Baby“ ist erstmals ohne mich in einer fremden Wohnung auf einem Kindergeburtstag. Ich war zum Kaffeetrinken noch mit dort und dann durfte ich tatsächlich gehen. Einfach so. „Mama, wenn du gehen möchtest, kannst du das wegen mir machen.“ Aber was wundert’s mich. Das Kind fährt seit letzter Woche Fahrrad!!! Ich bin echt stolz. 😉 Kann überall selbst bestellen oder einkaufen. Traut sich überall zu sagen, was er möchte. Z.B. beim PCR TEST (Wir haben uns nochmal Corona gegönnt zu meinem Geburtstag. 🤪) Zum Testpersonal meinte er: „Hallo. In der Nase mag ich es nicht.“ 😅 Und danach: „Mama ich war echt mutig. Manchmal muss das halt sein. Und dann bin ich es auch.“ 🥰 Stimmt übrigens total! Er zieht sowas super durch, wenn wir erklären, dass es notwendig ist.

Ole wartet jetzt schon teils sehnsüchtig auf die Einschulung. 🙈 Er ist weiterhin fest davon überzeugt Schule sei super. 😅 Er zieht sich selbst an (nur Strümpfe sind problematisch), er kann sich Brot schmieren und überhaupt unglaublich viele Dinge im Haushalt.

Er spielt auch mal ne Stunde alleine oder bastelt was. Nach Linie Ausschneiden klappt ok, zeichnen klappt manchmal gut, aber meist nicht so toll. Macht ihm aber auch keinen Spaß. Dafür baut er toll mit Lego. Hörbücher sind noch immer der Renner, da kann er stundenlang zuhören. Wenn er sich konzentriert, klappt das Zeichnen von Kreis, Dreieck und Viereck. Und das Männchen ist zu erahnen.

Mittagsschlaf macht er nur, wenn er wirklich müde ist, dann aber freiwillig. Abends einschlafen ist momentan echt unproblematisch.

Eigentlich ist meist alles unproblematisch und ich freue mich darüber wahnsinnig. Nach den Herausforderungen der letzten Jahre tut es gut auch mal einfach entspannt auf unser Kind zu blicken. – Ole zeigt uns sehr oft, wie sehr er uns liebt und sagt das auch. Ich bin froh, ihn bindungsorientiert erzogen zu haben/zu erziehen und hoffe, diese Phase hält noch lange an. Ich freue mich einfach über meinen großen Jungen! 🥰

Selbst geschrieben ohne Anleitung 🥰

Jahresrückblick

Eigentlich wollte ich ursprünglich meine typische Fragenliste abarbeiten, allerdings hab ich dazu irgendwie keinen Elan… auch weil ich in diesen Ferien 84 Deutschaufsätze (mehr als 400 Seiten 🤯) der 11. und 12. Klasse korrigieren muss. Ich geh gefühlt seit Wochen auf dem Zahnfleisch und Weihnachten, das wenigstens ziemlich entspannt und harmonisch war, hat mich nur knapp vorm Nervenzusammenbruch bewahrt.

Seid mir nicht böse liebe Mamas von Schulkindern, aber ich hoffe dringend auf Onlineunterricht im Januar. Den ganzen Tag neben düsenjetartigen Luftfiltern mit Maske und ohne Chance auf echte Kommunikation mit 30 Schüler*innen in einem Raum – I mog nimmer! Grad net… Im nächsten (Schul-)Jahr mag ich auch einfach noch ein bisschen weniger arbeiten. 80% sind zwischendurch schon ganz schön heftig.

Tatsächlich liegt meine/unsere Erschöpfung auch an Oles Energielevel. Das steigt und steigt. Mittagsschlaf gibt es nur noch mit viel Glück, falls wir gerade mittags länger mit dem Auto unterwegs sind. Abends schläft er auch erst gegen 21 Uhr (bis etwa 7 Uhr) und seit dem Gruppenwechsel im Oktober hat er fast täglich wieder komplette Einschlafbegleitung gebraucht, mittlerweile genügt teilweise zum Glück ein Hörspiel und 10 Minuten kuscheln. Während er Anfang 2021 noch täglich für min. 1 Stunde zu den Großeltern ging, wurde das im Sommer immer weniger und seit 3 Monaten weigert er sich regelrecht nach nebenan zu gehen. Was manchmal schon knifflig ist,da ich ihn nicht vor dem TV parken will, aber eben teils noch arbeiten muss, weil nach 21 Uhr bei mir auch nichts mehr geht. Insgesamt ist Ole gerade sehr anhänglich und hat seit einem (ungeplanten) Friedhofsbesuch am Totensonntag sogar Angst, dass wir (ohne ihn) sterben könnten und er dann alleine auf der Welt ist. Wir hatten natürlich scho einige besänftigende Gespräche dahingehend, allerdings ist Corona halt auch leider oft Thema und dementsprechend auch der Tod. Könnte ich an diesem Jahr etwas ändern, wäre dieser „Ausflug “ definitiv gestrichen.

In der emotionalen Entwicklung merke ich seit dem Sommer durchaus Fortschritte, aber aus der Autonomiephase sind wir noch lange nicht raus… an schlechten Tagen gilt es 3 bis 5 „Anfälle“ zu begleiten. Selten gibt es einen Tag ohne größere Differenzen. Ich hoffe, dass wir es nach dem 4. Geburtstag überstanden haben. Für mich ist es einfach auch so schwierig, weil ich ebenso impulsiv bin wie mein Kind und es mich teilweise an den Rande meiner Belastbarkeit bringt, mich zusammenzureißen und nicht auch zu brüllen – leider schaffe ich das auch nicht immer. 🙈 Das eigene Kind weiß halt auch, welche Knöpfe es drücken muss. Aber insgesamt bin ich zufrieden, oder wie der Lieblingsmann sagte: Na in Anbetracht unseres und seines Charakters läuft das hier doch sogar richtig gut (mit der Bedürfnisorientierung)! 🤭 Wir sind sicherlich keine strahlenden Vorbilder dabei (dazu sind wir einfach zu impulsiv/ungeduldig), aber noch waren wir selten geneigt, unsere Macht auszuspielen. Und manchmal blitzt eine Art Einsicht beim Kind auf, die ich als Hoffnungsschimmer für entspanntere Zeiten sehe.

Apropos „Kind“. Ole ist nun bei ca. 105 cm Körpergröße auf knappe 15 Kilo. Er trägt Größe 104/110 und Schuhgröße 28. Sein sauteures Super-Fahrrad hat er das Jahr über gekonnt ignoriert. Dafür zeigt er im Schwimmbad jedes Mal, dass Wasser voll sein Ding ist. Er braucht nur Schwimmflügel und hält sich damit locker 30 bis 40 Minuten sicher alleine über Wasser, selbst im Strömungskanal. Mit Schwimmbrett „surft “ er darin immer. Er springt auch vom Rand oder legt sich plötzlich auf den Rücken und sagt: „Ich schwimm jetzt rückwärts“ und ist dann weg. 😅🏊‍♂️ Richtig schwimmen kann er natürlich noch nicht und leider ist der Kleinkindschwimmkurs coronabedingt ausgefallen. Er war aber auch schon komplett ohne Schwimmhilfen im tiefen Wasser. Dann allerdings zumindest an meiner Hand. Wir gehen/gingen min. einmal die Woche zum Kindersport, wobei sich schon zeigt: hüpfen und Bälle werfen/schießen/fangen sind nicht so sein Ding. 🤭 Ab 5 kann er dann in dem Schwimmverein… wir überbrücken also noch ein Jahr. 😉 Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr noch irgendwas Musikalisches machen können, andererseits mag ich auch nicht zu viele Nachmittage verplanen.

So nun fällt mir nichts mehr ein, was euch vielleicht noch interessieren könnte… sofern es überhaupt noch ein „euch“ gibt?!

Ich wünsche allen, die sich hierher verirren, einen guten Start ins neue Jahr. Möge es erfolgreich für euch verlaufen und fabelhaft enden. 💕🍀🐞🎆

Eure Frau Mutterherz

Unerzogen bzw. Erziehen durch Einsicht

Ich hatte ja versprochen hier kurz darzulegen, womit ich mich die letzten Wochen gedanklich beschäftigt habe … ich schreibe seit 3 Wochen an dem Beitrag und muss ihn jetzt einfach mal rauschicken 🤦‍♀️. Tatsächlich gelingt es mir bisher noch nicht so richtig, das Konzept „unerzogen – so wie ich es verstehe“ darzulegen. Andererseits ist „unerzogen“ auch eher ein Modebegriff – meine Kollegin, die bei uns Pädagogik/Psychologie unterrichtet, nannte das was wir machen „Erziehung durch Einsicht “ und das ist für mich auch die treffendere Begrifflichkeit. Ich habe übrigens nach dem Brief von den anderen Müttern mit einigen meiner Kolleg*innen und mit etlichen Erzieherinnen geredet – und natürlich gibt es auch unter Pädagogen eine große Bandbreite von Erziehungsstilen. Auffällig ist, dass unter Fachleuten niemand versucht andere zu missionieren. Etwas, dass in Alltagsgesprächen ja doch manchmal vorkommt. So nach dem Motto: „So darf man das aber nicht machen!“. Dabei steht doch fest, jede Familie und jede Situation ist anders. Die folgende Ausführung sind also auch bitte nur als Inspiration zu verstehen!

Ich befinde mich noch immer in der Findung, was ich vom Unerzogen-Konzept im Alltag umsetzen kann – das stellt manchmal auch eine echte Belastungsprobe dar, auch mit dem Lieblingsmann, der zwar nicht „streng“ ist, aber doch erwartet, dass Ole spätestens nach der 3. liebevollen Aufforderung oder dem dritten Kompromissvorschlag „funktioniert“. Funktionieren bzw. Hören/Gehorsam sein sind aber nun mal eher Aspekte der klassischen Erziehung (Lob/Strafe)

Gut wird jetzt die ein oder andere denken. Wenn das eh nicht so richtig umsetzbar ist und wenn das auch noch zu Beziehungsstress führt, warum verdammt macht sie es dann? Die Antwort: weil sich die Alternative kacke anfühlt!!! Ja ich kann klassisch „streng“ oder nehmen wir den Modebegriff „konsequent“ erziehen. Ich kann das auch durchziehen. Ich bin schließlich vom Fach und habe das anfänglich auch beruflich so gehandhabt. Aber es gab immer wieder Schüler, meist sind es Jungs, deren Willen man nicht brechen konnte. Ja liebe Leser*innen- erziehen im klassischen Sinne heißt bisweilen Willen brechen. „Machtkämpfe“ führen etc. Ich habe schon Schüler wenige Tage vorm Abitur (fast) von der Schule werfen lassen, weil keiner von uns beiden nachgeben wollte… der Ausweg war dann, dass sie in meinem Unterricht krank machen, damit ich ihnen nicht noch einen Verweis für ihr Verhalten gebe. Jedenfalls habe ich vor etwa 5 Jahren langsam meinen Stil umgestellt und stellte überrascht fest, dass auch der kooperative Weg gut klappt und ich damit sogar eben solche Charaktere manchmal erreiche – wofür ich mir dann stets selbst auf die Schulter klopfe.

Tja und dann kamen die ersten „Machtkämpfe“ mit Ole und mein Kind erwies sich als stur, geradezu störrisch. Er lag teilweise ewig (teilweise über eine Stunde!) weinend, schluchzend im Flur oder sonst wo, weil ich mir vornahm „konsequent“ zu bleiben. Meine Schwiegermutter erzählte, dass der Lieblingsmann in dem Alter regelmäßig blau anlief, weil er so schrie und im Kindergarten mal fast umgefallen wäre. Ich erinnerte mich an die Stunden, die ich alleine auf meinem Zimmer verbracht habe, weil meinen Eltern mein „Geheule“ zu viel war. Ich erinnerte mich an das Gefühl von Einsamkeit und dass ich als Kind oft dachte, dass Eltern so nicht sein sollten. Ich erinnerte mich an den unbedingten Wunsch wieder geliebt werden zu wollen und daran, dass dies nur spürbar war, wenn ich „funktionierte“. Ich wuchs die ersten 3 Jahre bei meinen Großeltern auf und erlebte dort eine klassische 60er-Jahre Erziehung. Auch später war meiner Mutter BEZIEHUNG oft zu anstrengend und ich war sowieso schon auf Funktionalität gepolt. Heute kann ich genau sagen, inwiefern mir das geschadet hat und welche meiner Schwächen damit in Zusammenhang stehen. Wer behauptet, ein Kind irgendwo stehen zu lassen, weil es nicht mitkommt oder es zu erpressen schade nicht, der lügt sich einfach selbst in die Tasche. Sorry! Ja es wird nicht zwangsläufig zum emotionalen Krüppel, aber toll ist das definitiv auch nicht. Und so bleibe ich jetzt nicht mehr ganz so strikt bei meiner Haltung, sondern erkläre mehr, bleibe, wenn Ole es zulässt, in Beziehung bzw. offen, tröste und versuche einen Deal zu finden, der für beide Seiten passt. Und wenn man selbst nicht so erzogen wurde, ist es ehrlich gesagt sehr sehr anstrengend gegen sein inneres Programm anzukämpfen. Sollte das für euch also völlig normal sein so zugewandt zu bleiben, dann sagt euren Eltern mal Danke dafür. 😉 Ich frage mich in Konfliktsituationen manchmal ernsthaft, WARUM will ich das jetzt so? Und muss das wirklich genauso laufen, wie ich es will? Oft lautet die Antwort: nein, muss es nicht. Das heißt übrigens nicht, dass Ole jetzt alles darf! Ich praktiziere keine echtes „unerzogen“ bzw. laissez faire, sondern wie gesagt Erziehung durch Einsicht! Wir versuchen Ole sogut es geht alles zu erklären und setzen auf seine Kompromissbereitschaft. Das klappt mal gut und mal gar nicht… 😅 wie alles mit Kindern. 😉

Und dann kam zu meinem Wandel noch der Faktor Spielplatzerziehung hinzu. Im Beisein von anderen Müttern ahndete ich Fehlverhalten noch strenger. Tatsächlich hat sich hier so eine Erwartungshaltung entwickelt: Ein Kind benimmt sich daneben – dann muss man schon so erziehen, dass die Mütter drumherum es auch mitbekommen. Immer mehr verlor ich die Beziehung zu Ole und immer öfter fühlte ich mich schlecht, wenn ich schrie und nach Spieldates war ich fast ausgelaugt. Hinzu kam, dass mich das Gefühl beschlich, dass die anderen Müttern gern zunächst bei Ole den Fehler suchten, teilweise sogar ihn zurechtwiesen statt das Verhalten ihrer Kinder zu hinterfragen. Anfangs ging ich sogar noch auf ihre „Anschuldigungen“ ein, versuchte Ole noch besser im Griff zu haben, war bei Treffen unheimlich angespannt immer dazwischen zu gehen. Dann ging es soweit, dass eine Mutter regelmäßig sagte, Ole hätte ihrer Tochter im Kiga wehgetan, sie hätte zuhause geweint. Ole stellte es oft als normalen Streit dar oder wusste gar nichts davon. Ich fragte ihn täglich nach dem Kindergarten aus, ob etwas vorgefallen war… unsere Beziehung war im Eimer!

Zum Glück trat ich irgendwann einen Schritt zurück. Atmete durch, überlegte. Nachdem die Mutter wieder behauptete, ihre Tochter hätte wegen Ole geweint, an einem Tag, wo ich ihn früher geholt hatte und die Story ziemlich unwahrscheinlich klang, wendete ich mich an den Kindergarten. Das war etwa im März. Ich bat um ein Elterngespräch und hatte ein tolles Telefonat mit der Erzieherin. Sie erklärte mir, dass es sich bei allen „Vorfällen“ um stinknormale Streitigkeiten unter Dreijährigen handele, bei denen alle gleich stark sind und bei denen jeder mal anfängt. Also normale Gruppenprozesse und entwicklungskonform. Ich bat darum, dies auch der anderen Mutter zu sagen. Was auch geschah. Dennoch kamen von ihr regelmäßig Nachrichten mit Beschwerden. Ich sagte dann sehr deutlich, dass für mich die Sache seit dem Kindergartengespräch geklärt sei. Solange ich nichts vom Kindergarten höre, sind es für mich normale Streitereien und ich werde Ole nicht permanent nachmittags befragen oder voll quatschen bezüglich des Kindergartens. Besagte Mutter ist eine der Briefschreiberinnen.😉

Jedenfalls zog ich mich aus dem Mütterwahnsinn zurück. Mischte mich auf dem Spielplatz nur noch ein, wenn wirklich Gefahr im Verzug war. Auch hier hörte ich auf Ole anzuschreien, wenn er etwas falsch macht, nehme ich ihn ruhig zur Seite und erkläre, warum man sich so nicht verhalten darf, z.B. wenn du die Rutsche absperrst,dann tut sich vielleicht jemand weh oder wenn du die anderen ärgerst/schubst/mit Sand bewirfst usw. dann macht es ihnen keinen Spaß und dann wollen sie nicht mehr mit dir spielen. D.h. ich verbiete Sachen nicht per se, sondern erkläre ihm, was die (eventuellen) Folgen seiner Handlung sind. Und das mache ich so leise, dass es nicht alle mitbekommen. Und solange seine Spielpartner gleichaltrig oder älter sind, also weglaufen können oder Nein bzw. Stopp sagen können, sehe ich auch keine Notwendigkeit da sofort aufzuspringen.Wenn kleinere Kinder dabei sind, dann erinnere ich ihn meist daran, dass sie schwächer sind und er nimmt dann automatisch Rücksicht.

Ich gebe hier meinem Kind eine gewisse Freiheit und auch Selbstbestimmung. Ich baue darauf, dass er selbst erkennt, was der passende Weg ist. Dazu ist (m)ein Dreijähriger durchaus in der Lage! Noch deutlicher wird das vielleicht in Bezug auf sich selbst. Im Urlaub wollte er jetzt ganz oft keine Schuhe tragen. Wir haben zunächst neue Schuhe gekauft, weil wir dachten, dass die Alten drücken. Allerdings gab es dann noch immer Momente, wo er strümpfig/barfuß gehen wollte. Wer hier schon länger liest, weiß vielleicht noch, dass auch ich sehr ungern Strümpfe trage und daher vollstes Verständnis habe. 😉 Jedenfalls habe ich ihn dann einfach machen lassen, statt mich einer sinnlosen Auseinandersetzung hinzugeben. Manchmal pieksten ihn die Steine so schnell, dass er nach 2 Schritten freiwillig Schuhe forderte, einmal ging er 100 Meter ohne Schuhe über Split, einfach weil er es partout wollte! Ich schaute natürlich mit Argusaugen auf seinen Weg, aber ganz ehrlich, auch am Strand kann eine Scherbe liegen oder eine Biene in der Wiese… und ja, er hatte nach 2 Stunden ohne Schuhe bei 20 Grad kühle Füße, aber auch hier ist meine Angst vor einem Schnupfen nicht gerechtfertigt, um ihn in Schuhe zu zwingen – wie auch,ohne Gewalt?! Mein Mann trägt fast immer viel weniger Kleidung als ich und ihn nötige ich ja auch nicht eine Jacke/lange Hosen anzuziehen. Außerdem kann man Füße genauso lange wie Hände unbekleidet lassen. Ich hatte mal einen Schüler, der immer barfuß ging. Immer! Und einen Mitschüler (Lehrerkind), der immer kurze Hosen trug. Und täglich 4 Tafeln Schokolade aß. Er ist jetzt glaube ich Mathe oder IT Professor. 😅 Natürlich gucken manche Mamas etwas komisch, wenn man einen Dreijährigen fragt, ob er nun Schuhe haben möchte und sich mit einem Nein zufrieden gibt. Aber es ist eben tatsächlich keine rhetorische pädagogische Frage, sondern eine ernsthafte. Und ich akzeptiere dann auch eine ernsthafte Antwort.

Nichtsdestotrotz gibt es Situationen, wo ich „Gefahr im Verzug“ sehe. Z.B. wollte er mitten in der Großstadt ohne Schuhe laufen, das haben wir dann schon untersagt und ihn in den Wagen gesetzt bzw. getragen. Wenn es richtig kalt ist, erkläre ich ihm dann auch, dass de Schnupfen an kalten Füßen hochkriecht oder wenn er keine Zähneputzen will, zeige ich ihm nochmals das Video zu den PochPochMännchen (Es war einmal das Leben – der Mund)… und bisher kam dann immer die Einsicht. Aber ich putze nicht mehr mit Gewalt oder ziehe ihn gewaltsam an! Er kann seine Dilemma auch klar artikulieren: „Mama ich will nicht putzen, aber ich will auch keine Zahnschmerzen. “ Wir reden dann darüber, dass man sich in solch einer Situation eben entscheiden muss. Auch als Erwachsener. Wie viele erwachsene Frauen tragen zum Wetter unpassende Kleidung, nur weil sie das Outfit gut finden? Wie viele putzen keine Zähne, weil sie zu müde sind? usw. Man muss als Eltern keine Grenzen oder Konsequenzen erfinden. Das Leben setzt uns allen genug Grenzen- wir müssen sie unseren Kindern nur zeigen.

Keiner von uns verhält sich tolerant oder demokratisch, „weil xy sagt es sei gut“, sondern aus Einsicht, dass es gut ist! Und auch nur dann, wenn diese Einsicht wirklich verinnerlicht wurde. Wenn man also möchte, dass das Kind Körperhygiene oder Ernährung gut umsetzt, dann muss man es zur der Einsicht befähigen. Und dies kann man nur durch Erklärungen. Und auch ein Dreijähriger weiß, wenn ich Schnupfen habe, ist das doof. Also muss er das Dilemma: Ich möchte mich nicht anziehen, ich möchte aber auch keinen Schnupfen selbst lösen. Sicherlich ist im Alltag nicht immer Zeit für lange Erklärungen, aber je mehr das Kind gewohnt ist, dass es „einen guten Grund“ für die elterliche Empfehlung gibt, umso eher verzichtet es im Stress auch mal darauf. Und ja: Es gibt Situationen, da setzen wir uns nach dem dritten Versuch einfach durch, weil wir z.B. gerade Zeitdruck haben oder weil es sonst zu gefährlich wird. Aber wir versuchen diese Situationen wirklich gering zu halten. Wir versuchen „Wenn …, dann… “ Drohungen zu vermeiden. Wir versuchen nicht laut zu werden (für mich die schwierigste Übung).

Insgesamt finde ich die Haltung von „unerzogen“ einfach super und ich glaube in einer Aussteigervariante funktioniert sogar Ruths extreme Idee des kompletten Verzichts auf Erziehung. In unserem deutschen Alltag bleibt das wohl für viele utopisch, jedoch finde ich ihre Ideen trotzdem lohnenswert für die eigene Reflexion, weswegen ich euch einige Videos verlinke. Ich mag ihre philosophischen Gedanken und finde (als Ethiklehrerin) viele Ansatzpunkte für mich. Übrigens habe ich mich schon mal vor ca. 2 Jahren mit ihr und „unerzogen“ befasst und es für totalen Blödsinn gehalten…🤣 und hätte ich ein Kind mit weniger Willenskraft, wäre ich vielleicht auch bei der klassischen Erziehung geblieben. Wobei ich gerade diesen Aspekt interessant finde, nur weil das Kind nicht so offen aufbegehrt, heißt das ja nicht, dass diese klassische Erziehung ihm gut tut bzw. es nicht gut wäre, sein Selbstbewusstsein zu stärken.

Und für alle Neugierigen nun einfach ein paar Videos und Artikel zum drüber philosophieren…

Der Kompass – Kinder brauchen Konsequenzen? Dieses Video bzw. Diese Erklärung – Gerade was den Wertekonflinkt angeht, beschreibt sehr gut, was in mir vorging und was gelebte Ethik bedeutet. 😁

http://elternmorphose.de/wenn-du-in-die-pfuetze-springst-gehen-wir-nicht-auf-dem-spielplatz-warum-mit-konsequenzen-meistens-strafen-gemeint-sind/

Unerzogen – Miniandme

Mama nicht schreien 1

Mama nicht schreien 2

Der Kompass – Verantwortung

Weihnachtswünsche

Die letzten Wochen haben wir den Knirps öfters mal gefragt, was er sich vom Weihnachtsmann wünscht.

Letzte Woche lautete die konsequente Antwort noch: Obst. 😄

Gestern meinte er dann zum Papa: „Ich wünsch mir nichts. Ich hab schon alles. Ich bin glücklich.“ 💕 mein Mutterherz hüpft… ach was sag ich: Es tanzt. 🥰

Wir haben allerdings schon was besorgt, passend zur aktuell akuten Feuerwehrphase. 😉

Kürbis-Kapitän

Wir züchten Riesenkürbisse, weil mein Mann einen Traum hat(te)…

Und das zweite Highlight des Tages gab es beim Zähneputzen:

Ich: Los geht’s! Ole: NEIIIIN. Ich will unten in der Küche putzen. ICH: Nö, ich trag die Zahnbürste nicht runter. Wir putzen im Bad. Wiederholung des Dialogs ca. fünfmal, dann Ole: (kurz vorm Ausrasten. Besinnt sich plötzlich…) Ich will einen Kompromiss. … Wir haben auf der Treppe geputzt. 😅

Guten Wochenstart euch allen!

Lange nichts gehört

Ich fange jetzt einfach mal an. Irgendwie komme ich gar nicht mehr richtig ins Schreiben… die letzten Wochen waren anstrengend, obwohl gar nicht so viel passiert ist. Schule und Corona sind einfach nur Chaos, aber damit werden wir alle wohl jetzt die nächsten Monate leben müssen.

Was mich wirklich nervt, ist, dass wir immer noch keine Rechnung für den letzten Versuch haben, jedoch im November offiziell mit der Stiftung abrechnen müssen. Im Zweifelsfall verlieren wir also 700 € Unterstützung, weil unsere Klinik nicht in der Lage ist rechtzeitig eine Rechnung zu stellen. 🙄 Der Kinderwunsch nervt also, selbst wenn man ihn gar nicht mehr hat. Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären: tatsächlich können wir immer besser abschließen und sind in der momentanen Phase auch froh nur ein Kind managen zu müssen. Ich merke durch die Neugeborenen in unserem Freundeskreis immer deutlicher WIE sehr mir/uns die Babyzeit zugesetzt hat. Wenn die anderen in Pastellfarben von diesen magischen ersten Monaten erzählen, dann bekomme ich nochimmer Beklemmungen – allerdings habe ich nun den Mut, die anderen einfach zu bitten, das Thema zu wechseln- was mir manchmal zwar komische Blicke einbringt, aber letztlich können es die meisten umsetzen. Ja ich gestehe: ICH BIN TRAURIG UND NEIDISCH, DASS ICH KEINE PASTELLFARBEN HATTE! SO! auch deswegen wollte ich gern eine weitere Chance… aber auch ein zweites Kind wäre keine Garantie für Pastellfarben! Schon gar nicht mit einem bockigen Kleinkind.

Der Faktor Hoffnung fällt übrigens bald weg, denn der Lieblingsmann muss demnächst ein Medikament nehmen, so dass wir/er dann sozusagen sogar verhüten.

Ole entwickelt sich munter vor sich hin – und ist nun voll in der Autonomiephase, was uns gelegentlich oft den letzten Nerv raubt. Er kann sich dann stundenlang weinend auf dem Boden hin und her wälzen und lässt sich auch mit Engelsgeduld nicht beruhigen oder ablenken. Im Gegenteil: wenn man ihn trösten möchte, wird er noch wütender und kreischt und schreit. Meist schickt er uns dann sogar weg oder legt sich freiwillig in sein Bett. Ca. 80 % seines Redeanteils besteht aus dem Wort NEIN 🤣… in unterschiedlichen Lautstärken. Auch wenn wir wissen, dass dies eine normale und gute Entwicklung ist, fällt es uns teilweise schwer, geduldig zu bleiben. Manchmal muss man halt trotzdem einfach aus dem Haus und hat keine Zeit für kindliche Entwicklungssprünge. Dafür klappt das Schlafen jetzt ganz gut, er wacht nur noch einmal nachts auf und lässt sich oft schnell beruhigen bzw. schläft in unserer Anwesenheit einfach weiter. Der größte Entwicklungsschritt ist sicherlich, dass er nun trocken ist.🤷‍♀️😍🥳 Der Kindergarten hat uns völlig unerwartet alle Windeln heimgeschickt, weil er dort schon länger trocken war. Auch beim Mittagsschlaf. Zuhause lassen wir nun überwiegend die Windeln weg – nur in besonderen Situationen oder nachts gibt es noch eine zur Sicherheit. Wobei die Nachtwindel auch immer trocken ist – selbst wenn er ausnahmsweise mal nachts trinkt. Witzig, dass gerade dieses Thema- vor dem ich ein bisschen Bammel hatte und das ich einfach aussitzen wollte- sich so einfach erledigt hat. Btw: Ich hatte gelesen, dass Kinder überhaupt erst dann trocken sein können, wenn sie frei eine Treppe im Wechselschritt hochlaufen können. Und tatsächlich kann er das seit einigen Wochen. 😁 Natürlich gibt es noch ab und zu kleine Malheure – aber eher, weil er die Hose auf Toilette nicht richtig runter gezogen hatte oder wenn etwas super spannend ist. Insgesamt ist es aber schon wirklich cool, nicht mehr wickeln zu müssen und mehr als 10 Sekunden zu haben, wenn er sagt, dass er muss. An- und Ausziehen klappt auch immer besser. Essen sowieso, mittlerweile bekommt er auch manchmal ein Kindermesser. Auch mit der Kinderschere üben wir schon. Basteln findet er sowieso super. Er spielt auch immer öfter mal alleine für 20 bis 30 Minuten. 🥳 Sprachlich ist er auf dem Niveau eines Vierjährigen – weswegen man manchmal vergisst, wie klein er eigentlich ist. Wenn er etwas will, argumentiert er erstaunlich schlüssig und lässt sich nicht austricksen – manchmal ist er so gut, dass ich wirklich nachgebe, weil mich die geistige Leistung seiner Überlegungen so beeindruckt. 😉 Im Kindergarten werden wir auch regelmäßig darauf angesprochen. Aber auch auf seine nerdigen Eigenarten…😅 Er besteht wirklich fast pedantisch auf die Einhaltung von Regeln und Abläufen.

Eine Sache kann er aber (immernoch) nicht: Hüpfen. Er kann es einfach nicht. Er denkt, er hüpfe, macht aber nur große Schritte. 😆 Sehr süß!

So jetzt habe ich unsere momentane Situation wenigstens etwas zusammengefasst. Tatsächlich gäbe es noch das ein oder andere, das mich beschäftigt, aber dazu (hoffentlich bald) mehr in weiteren Beiträgen.

Liebe Grüße Frau Mutterherz

Der Fläschchen-Affe 5

Ich mache es kurz: Wir schlafen. Ohne großartige Pausen und ohne nächtliche Getränke oder Snacks. 😄 Lediglich einmal ruft oder jammert Ole und wenn ich mich dann zu ihm lege und ihn küsse, dann schlafen wir einfach beide weiter. Auch morgens schläft er jetzt etwas länger. Ich bin wirklich froh und habe Hoffnung nächstes Jahr nicht mehr im Zombiemodus zu unterrichten. In unser Bett mag er immernoch nicht – was ja eigentlich gut ist- daher werde ich demnächst versuchen nachts wieder zurück zu schleichen oder einfach in eine bessere Matratze im Kinderzimmer investieren.

Montag fahren wir nach Ostfriesland in den Urlaub und ich bin mal gespannt, wie er dort schläft… leider sagen sie nicht so tolles Wetter an, da lohnt sich unser Privatstrand am Badesee wohl weniger. Dennoch freuen wir uns auf die Erholung und die Familienzeit! Habt ihr Geheimtipps für die Gegend?

Vielleicht komme ich auch dazu einen Abschlussbeitrag zur letzten ICSI zu schreiben… aber es drängt mich innerlich nicht.

Schönes Wochenende wünscht Frau Mutterherz 💕

Fläschchen-Affe 4

5. NACHT: Im Großen und Ganzen verläuft sie ähnlich wie die vorherige Nacht. Der Papa lässt sich zum Einschlafkuscheln überreden und ich übernehme dafür die erste Runde.

2:30 Uhr: Das Rodeo startet. Es ist von Anfang an ein unruhiger Ritt. Weder ich noch das Kind können schlafen… wir wälzen und jammern und ich merke schon – das wird heute kein Meisterstück. Wir dösen etwas.

4:40 Uhr: Ole schläft noch immer nicht oder schon wieder nicht mehr…ich bin unsicher. Die Situation eskaliert schnell, denn er hätte gern Pilzwurst. Ich habe aber keine Pilzwurst… das Kind schreit sofort. Er will weder Milch noch Fläschchen. ER WILL PILZWURST! 😅🙈 allerdings gibt es nur trockene Laugenstange… der Papa kommt ins Kinderzimmer und ich verschwinde umgehend ins Elternbett, ich bin saumüde und grad ziemlich genervt. Irgendwann kommen Mann und Kind nach. Es folgt das übliche gegenseitige „Streicheln“ – was für mich aber eher bedeutet, dass Ole an meinem Leberfleck am Hals rumfummelt… übrigens nur mit einer Hand. Mit der anderen fummelt er an Papas Leberfleck am Arm rum. Ich frage mich, warum er ausgerechnet „den Punkt“ an meinem Hals so mag?! Am Arm wäre es mir schnuppe… Irgendwann drehe ich mich weg und habe postwendend einen „Kinderrucksack“. Eine Schlafposition, die schon sein Papa bevorzugte, wie die Oma regelmäßig erzählt. 😄 Aber auch heute schlafen wir alle Drei irgendwann und da Wochenende ist, erwache ich sogar recht erholt vor meinen Männern. Tatsächlich liebe ich dieses gemeinsam Aufwachen, das wir ja lange nicht hatten. Jeden Morgen küsst mich Ole und sagt: „Guten Morgen Mama!“. 🥰 Manchmal sagt er auch: „Ich liebe dich!“ 💕

Da ich als Einzige wach bin, kann ich die Schlafposition des Kindes nochmal genauer ansehen. Er schläft grundsätzlich ungern mit Decke. Zum Einschlafen braucht er sie, dann aber nicht mehr. Nun hat er ein Bein unter meiner und ein Bein unter Papas Decke und somit wohl das Beste aus allen Welten…

Die „Das Kind hat Hunger-Theorie“ mache ich übrigens an seinen Träumen fest: gegen Morgen schmatzt er oft und die Halbschlafsätze der letzten Tage waren:

Ich will ein Schoko-Ei.

Ich will ein Smarties-Eis.

Ich will Pilzwurst.

🤣🤣🤣 Bis auf Pilzwurst war der Rest tatsächlich aus dem Traumland, denn selbiges gibt es nur bei Oma. 😉 dennoch höchst amüsant…

6. NACHT: Einschlafen klappt problemlos. Trinken will er gar nichts. Die Banane gab es heute bereits vorm Waschen und Zähneputzen. Außerdem hatten wir nachmittags ein Gespräch, warum er nachts nicht mehr einschlafen konnte… Er hatte Angst, dass er verschläft und der Opa morgens ohne ihn die Tiere füttert. Wir haben nochmal erklärt, dass er nachts immer schlafen kann und wir ihn morgens rechtzeitig wecken. Ich bin gespannt…

0:30 Uhr: Ich kann mich nicht daran erinnern, aber der Lieblingsmann sagt, ich habe ihn geweckt, damit er nach Ole sieht. 😁 Mit einer Geschichte und Streicheln ist dieser recht schnell beruhigt und schläft weiter.

Irgendwann später?: Ich gehe ins Kinderzimmer und wir kuscheln und schlafen schnell weiter. Gegen 4:00 Uhr weckt mich die Katze 🤬🤬🤬. Ich muss schließlich aufstehen, sie in den Keller zum Fressen begleiten und dann rauslassen (Ihr erinnert euch vielleicht, dass ICH für eine Katzenklappe war… 🤨) Nunja ich gehe zurück in mein Bett und schlafe gegen 5 Uhr weiter. Ole schläft bis 6:20 Uhr durch (dann kräht der Hahn) und ich schicke den Lieblingsmann zum Morgendienst und schlafe selbst bis 7:30 Uhr!😉🥳 Ole Satz des Morgens lautet:

Der Hahn macht kikeriki! 😁

An dieser Stelle beende ich meinen ausführlichen Bericht und schreibe in ein paar Wochen mal ein Resümee. (z.B. welches Hähnchegericht es nun gab 😉) Fest steht: Wir haben insgesamt weniger Aufwand ohne Fläschchen und es läuft besser als erwartet. Ole ist einfach ein Typ, der sich nachts rückversichern will und der umsorgt werden will – leider hält er nicht viel vom Familienbett 🙈 und wir können aus „Rücken- Gründen“ nicht immerzu bei ihm schlafen. Letztendlich ist aber auch jedes Kind individuell und es gibt kein Patentrezept, um Kinder zum Durchschlafen, Laufen, selbstständig Essen, Anziehen usw. zu bewegen. Daher sind alle „bei uns ist es so und so“-Geschichten nur bedingt hilfreich (Das ist ähnlichwie mit Tipps zum Schwangerwerden.). Es ist kein elterlicher Verdienst, wenn Kinder früh durchschlafen, es ist einfach Typsache. Und schlaflose Eltern haben sich sicherlich schon umfassend über alle Möglichkeiten informiert und setzen das um, was ihnen ihr Bauchgefühl und oder ihr Verstand rät.

Ich bin froh die Fläschchen und das Milchgepansche los zu sein und habe nicht das Gefühl, dass ihm etwas fehlt. Er fragt auch gar nicht mehr danach. Wie sich der Schlaf nun einpendelt wird sich zeigen. Schön ist, dass er nun so wenig aufwacht bzw. es so ruhig ist, dass ich endlich mal wieder neben meinem Mann schlafen kann. 🥰

Der Fläschchen-Affe 3

3. NACHT: Das Zubettgehen klappt ganz gut. Einmal muss ich ins Zimmer zurück, aber dann ist nach insgesamt 30 Minuten Ruhe. Nach Fläschchen oder Milch wurde ich zum Glück gar nicht gefragt, hatte aber auch bereits nachmittags deutlich gemacht, dass es nichts zu kaufen gab. 🙈

23:15 Uhr: Nein. Bitte. Ich bin so müde (heute war schon wieder ein Kindergeburtstag)… der Lieblingsmann hört das Kind nicht mal. Bevor ich mich aufraffen kann, fallen mir die Augen zu. Anscheinend ging es ohne mich, denn ich wache erst anderthalb Stunden später wieder auf.

1:00 Uhr: Jetzt muss ich hin. Es klingt ernst… allerdings genügt auch nun kuscheln. Ich bleibe einfach im Kinderzimmer liegen.

2:30 Uhr: Ich werde durch Tritte in meine Rippen geweckt. Das Kind liegt- mal wieder 🙄- quer im Bett. Trinken will er nicht, aber die Windel ist voll. 500 ml zum Abendessen müssen wieder raus. Auch nach dem Windelwechsel bleibt Ole sehr unruhig… wir dösen nur vor uns hin. Gegen 4 Uhr frage ich ihn, ob er Hunger hat oder Trinken will. Er ist unentschlossen und sagt einfach ja. Die neue Flasche mag er irgendwie nicht. Ich hole eine andere Trinkflasche mit Wasser und ein Bisschen Käse. Ole trinken kaum, isst aber etwas Käse. Ich merke, dass er eigentlich schlafen will, aber nicht kann. (Der 3. Backenzahn bricht gerade komplett durch und die Stelleist seit 2 Tage knallrot und geschwollen.) Er ist ganz lieb und wälzt sich nur ständig hin und her und jammert ein bisschen. Wir ziehen ins Mama-Bett um. Der Lieblingsmann erzählt eine Geschichte. Ich erzähle noch eine. Ole streichelt mich und ich ihn. Er wälzt sich, ist aber ansonsten ruhig. Sagt nur mal, dass er nicht schlafen kann… Ich döse, so gut es geht.

5:00 Uhr: Irgendwann schlafen wir beide endlich wieder. Der Lieblingsmann muss uns auch heute wecken (keine Sorge, der Hahn lebt noch 😉), damit wir rechtzeitig im Kindergarten sind. Ole ist innerhalb von 25 Minuten! komplett fertig, inkl. Mini-Frühstück zuhause. In solchen Momenten liebe ich ihn noch mehr!🥰 Wenn es wirklich drauf ankommt, haben wir es bisher immer pünktlich aus dem Haus geschafft.

4. NACHT: Heute wird Ole vom Papa ins Bett gebracht – was meist bedeutet, dass sie kuscheln bis einer oder beide einschlafen. Es dauert 20 Minuten bis der Lieblingsmann zurückkommt.

2:30 Uhr: Ole ruft kurz. Ich schüttle schon den Papa, da ich echt keine Lust habe 😜. Ole hat keine Lust auf den Papa – schickt ihn raus und schläft einfach weiter. Check!

4:40 Uhr: Diesmal bin ich dran und ziehe die A-Karte, denn das Fläschchenthema ist wieder aktuell und das bedeutet mein armer Bub weint bitterlich. Gute 15 Minuten. Irgendwann akzeptiert er die Banane, die der Lieblingsmann zwischenzeitlich gebracht hat. Er isst sie echt schnell auf. Wir ganz ruhig und wir kuscheln innig und schlafen endlich weiter. Irgendwie ist es lustig, dass er nun Bananen bekommt, weil die Affen seine Fläschchen haben. Morgens scheint er einfach Hunger zu haben…oder doch nicht?!🤔 Mittags will er nämlich trotz reichlichem Mittagessen eine Banane, weil er nicht gleich einschlafen kann. Natürlich bekommt er keine und schafft es schließlich auch, sich selbst zu beruhigen und zu schlafen.

Ich bin gespannt wie sich diese Bananensache entwickelt- da ich morgens aber tatsächlich auch nicht wieder einschlafen kann, wenn ich zu viel Hunger habe, will ich es mal nicht zu kritisch sehen. Insgesamt läuft es deutlich besser als befürchtet. 😉

Der Fläschchen-Affe 2

1. NACHT: Ich bringe Ole mit unserem üblichen Ritual ins Bett, nur dass es statt der Milch einen Gute-Nacht-Tee aus der neuen Flasche gibt. Wir besprechen, wo er die Flasche nachts hinstellen und wiederfinden kann. Er ist entspannt und da er die ca. 200 ml nicht ausgetrunken hat, gehe ich und lasse ihm die Flasche im Bett. Vor der Tür wundere ich mich fast, WIE GUT das lief. Dann kommt der Aufschrei im Kinderzimmer…

Ich seufze innerlich, aber kann es ihm natürlich nicht verdenken. Also zurück ins Zimmer zu meinem völlig aufgelösten Sohn, der jetzt wohl erst die Situation realisiert hat. Er weint bitterlich, fragt nach Milch, nach einer Nuckelflasche… einfach nach irgendwas Bekanntem. Er klammert sich an mich und will nicht schlafen. Zum Glück kommt der Papa und erzählt irgendwas von einem Spezialtraktor… Ole wird ruhiger, ich gehe. Der Papa erzählt gute 30 Minuten- Ole verlangt wieder nach mir. Als ich ins Zimmer komme, ist er schon fast eingeschlafen, ich lege mich zu ihm, er will nicht reden, nur kuscheln… Fünf Minuten später schläft er! Wir sind auch fertig und gehen ins Bett.

1:10 Uhr: Ole wacht erstmals auf. Ich lege mich zu ihm. Er will nichts trinken, nur kuscheln. Als er schläft, gehe ich zurück in mein Bett.

3:30 Uhr: Er ruft wieder. Ich komme und er fragt umgehend nach Milch. Das Drama nimmt seinen Lauf… er weint so sehr, dass ich trotz 26 Grad Zimmertemperatur alle Fenster und Türen schließe. Schließlich verspreche ich ihm am nächsten Tag im Laden zu schauen, ob es Milch gibt. Ich sage, dass es sein kann, dass es nichts gibt, aber ich werde gucken. Die Milch scheint wichtiger als die Nuckelflasche… 30 Minuten später schläft er und ich tapse in mein Bett.

4:50 Uhr: Ole ist wach. Er verweigert weiterhin die neue Flasche. Ich trage ihn in unser Bett. Er ist unruhig, redet, will Plätze tauschen und schließlich aufstehen… Er hätte ausgeschlafen. Wir versuchen ihn mit Geschichten zu beruhigen. Es klappt mäßig. Dann habe ich die Idee: Ich frage ihn, ob er wirklich aufstehen will oder vielleicht einfach nur Hunger hat. Er will was essen, also hole ich eine Banane. Nach den ersten gierigen Bissen hält er die Banane an den Mund und nuckelt daran. 😍 Im Mondlicht sieht er aus wie ein kleines Äffchen mit seiner Banane…mein Mutterherz schmilzt. Es ist sooo süß und herzerweichend wie er die Banane nuckelt. Da ich auch Hunger habe, lässt er mich beißen und als alles aufgegessen ist, kuscheln wir uns aneinander und schlafen solange, dass der Papa uns sogar wecken muss für die Kita. Ole verliert kein Wort über die Nacht.

2. NACHT: Da wir heute auf einem Kindergeburtstag waren, ist Ole ziemlich platt. Er trinkt beim Einschlafritual fast nichts. Ich mache mir etwas Sorgen, weil er tagsüber auch schon wenig getrunken hat… als ich aus dem Zimmer gehe dauert es noch 30 Minuten bis er schläft, mit unserem üblichen Ablauf. Ich hatte ihm bereits tagsüber erklärt, dass es keine Milch gab. Er hat das wortlos hingenommen und fragt nur einmal nach, ob ich nochmal schaue. Beim Einschlafen verspeche ihm einen Kakao zum Frühstück und nach der Milch zu gucken… zur Beruhigung zeige ich ihm, wie der Baby-Affe sein Fläschchen trinkt. Ole findet es sehr süß und versteht, dass das Äffchen so klein ist und das Fläschchen dringer braucht. Ich erkläre, dass es keine Mama hat und deswegen auch trinken will und dass er ja mich zum Kuscheln hat!

3:40 Uhr: Ole ist wach. Der Lieblingsmann versucht ihn zu beruhigen, nimmt ihn aber schließlich einfach mit in unser Bett. Das hatte ich auch versprochen. Ole grinst mich an und sagt „kuschel mich“, dann schlafen wir wieder.

5:50 Uhr: Wir werden alle von unserem neuen – übereifrigen – Hahn geweckt.🤬 Ich überlege, wann ich mal wieder Hühnerfrikasee koche… dummer Hahn! Jedes Jahr haben wir so ein übereifriges Exemplar, das eine Stunde lang im 3 Minuten Takt kräht, dabei. Jedes Jahr gibt es ein leckeres Gericht mit Hähnchen! 😅… jedenfalls sind wir halbwegs wach und Ole überedet mich aufzustehen. Er hat nicht einen Schluck getrunken und war nur 30 Minuten wach… 🥳

Ich verkneife mir ein „Hab ich doch gesagt“ in Richtung Papa! 😜 auch, weil es erst eine Nacht war… aber ich tagträume von durchgeschlafenen Nächten… 🥰