Am Boden der Tatsachen…

… liegt heute nicht mal Glitzer.

10 entnommen 

5 reif

1 befruchtet..  Transfer fragwürdig. 

Probleme bei der Samenzellbindung…. was bleibt ist Trauer und Leere. Eigentlich nur Leere. Geht jetzt alles von vorne los? Anträge, Warten… 

Ja ich weiß, wir brauchen nur eine. Vielleicht ist es die Eine. Hoffentlich. 

Wenn man etwas will, das man noch nie hatte, muss man manchmal Dinge tun, die man noch nie getan hat.

Falls es nach dem gestrigen Post noch irgendwelche Unklarheiten gibt: Ich bin ein Schisser und ich bin ein Kontrollfreak und ich verlasse mich nicht gern auf Fremde. Nein, ich kann nicht einfach locker lassen. Ja, ich hab das schon mal versucht. Nein, es geht wirklich nicht. Ich bin nämlich mit einem ziemlich scharfem Verstand gesegnet (bilde ich mir ein) und mein Kopf sieht es gaaaaahaaaar nicht ein, einfach nicht mehr über Dinge nachzudenken, nur weil ich meine, es gäbe keine Alternativen oder man müsste da jetzt einfach abwarten… er denkt dann einfach weiter, auch nachts, auch obwohl ich einfach nur schlafen will. Glücklicherweise habe ich noch ein paar kleine nette Pillen, mit denen ich ihn im Notfall ausnocken kann… und es ist mir schei*egal, ob man das im Vorzyklus machen sollte oder nicht. So.

Ansonsten, auch nur, falls das gestern nicht deutlich wurde: nach meinem „relativ“entspannten Beitrag hatte ich mal kurz eine Panikattacke – so mit Zittern, Herzrasen, Schluchzen, Hyperventilieren usw….. Jaaaa, das ist recht früh. Jaaaa, der Lieblingsmann hält mich jetzt für etwas gaga. Aaaaber mein Kopf ist halt schneller und hat die 347 Murphy-Fälle und deren Wahrscheinlichkeit gleich analysiert. Leider war ich aufgrund meiner Panik nicht in der Lage die Situation ausführlich darzulegen, weswegen er mich nicht verstehen konnte, was der Panik noch Wut hinzufügte. DANKE an die Mädels, die dann Erste Hilfe geleistet haben. In solchen Situationen kann man einfach nicht beim Urschleim anfangen.

Ich habe schließlich heute Morgen in der Klinik angerufen… die Sprechstundehilfe teilte mir nur mit, dass in der Woche vom 31.10. niemand da sei. Es gibt keine Vetretung und sie wusste nicht mal, wer dann den Transfer machen würde…. die Ärztin war noch nicht zu sprechen und ich bekam eine Zeitfenster von genau 15 Min am Mittag, um anzurufen, danach wäre „für diese Woche nichts mehr zu machen“. Ähhh. Ich war erstmal bedient. Aber hier gibt s keine Alternativ-Kliniken mehr. Also atmen. Tief durchatmen. Das Zeitfenster lag so, dass ich da eigentlich gerade heim fahre. Also rechts raus. Durchgeatmet. Zettel mit Fragen zurecht gelegt. Angerufen – Ärztin noch nicht zu sprechen. Ich wusste, sie geht 12:30 defitiv aus dem Haus. Es war 12:10 und ich sollte in 15 Minuten nochmal anrufen…. also fuhr ich weiter, denn da wäre ich eigentlich schon zuhause gewesen. Aaaaber, da war dieser LKW und als ich gerade noch (12:19!) überlege, ob ich weiterfahre, weil dann ein Funkloch kommt, klingelt mein Handy. Zum Glück kommt vor dem Funkloch ne Tankstelle, wo ich stehen bleiben konnte. Der Empfang ist mies, aber immerhin.

Sehr erfreut war die Gute nicht, dass ich sie nochmals belästige… und irgendwie wollte sie nicht verstehen, dass ich auch kein Problem mit ihrem Urlaub habe, sondern einfach bedenken, dass die Stimu nicht schnell genug läuft und ich dann in ihrer Urlaubswoche blöd dastehe…. dann hat sie es so hingestellt als sei ICH zeitlich unflexibel und hätte ja schon meinen Plan im Kopf gehabt. Naja. Sie hat mir versichert, dass sie die PU auf den 26 geplant hat und der 28 schon der späteste Zeitpunkt wäre. „Ich würde Sie doch nicht anfangen lassen, wenn ich wüsste, dass ich dann nicht da bin!“ Montags käme sie dann nochmal rein für den Transfer. Dann kam noch ein unnötiger Exkurs, weil ich meinte, dass ich ihr ihren Urlaub auch gönne und sie daraufhin „Dienstag ist Feiertag, da kann niemand etwas dafür und drei Tage sind ja kein Urlaub!“ Äh ja, ich lass das mal so stehen. Und nein in der Klinik gibt es momentan keine Vertretung. Sie plant wirklich einfach um diese vier Tage drum rum. So und dann habe ich beschlossen etwas zu tun, was ich wirklich noch nie getan habe und ich bete, dass es gelingt: Ich vertrau da jetzt einfach drauf. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr beim Autofahren mit hoher Geschwindigkeit auf ne Engstelle zu fahrt und denkt – ach, wird schon passen-. So ist das jetzt. Wenn bis zum 14.10. morgens meine Periode da ist und alle Werte passen, dann wird stimuliert. Und dann werden die Ferrarie-Hormone dafür sorgen, dass die Eizellen rechtzeitig fertig sind. Punkt. Ja, es gibt Leute, die mussten länger stiumulieren. Ja, das ist jetzt ne sehr knappe Kiste. Aber: sie kennt meine Werte. Sie weiß, wie die Ferrarie-Hormone (Pergoveris) wirken und wenn sie als Beifahrerin sagt, dass das passt, dann passt das auch. Wenn nicht wird sie erleben, was passiert, wenn ich mich in eine Sache richtig reinsteigere! Aber ich werde jetzt der Frau mit dem weißen Kittel und den Highheels vertrauen.

Sollte die Mens später kommen, schieben wir einfach mit Estrifam ein paar Tage… dann ist es halt so, dann haben wir zumindest Zeit.

Dies war natürlich keine Bauchentscheidung, sondern eine Teamarbeit mit dem Köpfchen: Denn über irgendwas (Qualität, Ausbeute etc.) möchte es sich eh Gedanken machen, also dann darüber rechtzeitg fertig zu werden. Im Worstcase wäre die PU eben am Montag und man müsste alles einfrieren und dann ne Kryo machen… wäre im Falle eine Überstimu eh ihre Vorgehensweise. Ich kann die Mens nicht beeinflussen und ich habe keine Erfahrungen mit IVF, also werde ich jetzt auf das Schicksal und Frau Doktor vertrauen. Hab ich in der ganzen Kinderwunschzeit noch nicht gemacht, ist mal was Neues. Solltest ihr euch jetzt denken: ui, das wäre mir zu heikel… versteh ich, aber behaltet es bitte für euch. Ich will das einfach auf mich zukommen lassen. Und so sehr das viele Hintergrundwissen helfen kann, so sehr kann es auch behindern… über das Eintreffen der roten Pest werde ich euch natürlich informieren, für welche Variante ihr Daumen drückt, ist euch überlassen ;-). Ansonsten gilt: Lieber vor der IVF geheult als danach!

Alles Liebe und bis bald! Frau Einstrich

 

Vorgespräch IVF

So jetzt sitze ich hier, im Wartezimmer der Kiwu. Die letzten Tage waren mit anderen Problemen und einer Erkältung so gefüllt, dass ich erst beim Herfahren wirklich realisiert habe, dass es jetzt losgeht. Wirklich, ich bespreche gleich unsere erste IVF. Den Kostenvoranschlag haben wir heute auch endlich bekommen… eigentlich könnte alles perfekt laufen. Aber Murphy steht natürlich parat. 

Ich war ganz locker bezüglich des Zeitplan, denn die PU und TF hätten laut meiner Rechnung in die Ferienwoche fallen können/sollen….Aaaaaber : da hat Fr. Doktor Urlaub. Und zumindest die Punktion will sie selbst machen. Also heißt es jetzt Hoffen und Bangen, dass die Mens spätestens am 13 . 10 . kommt, d.h. ZT 28 Ahhhhh das wird knapp. 🙈🙈🙈 sollte es länger dauern, muss ich die Estrifam (2×1 täglich ) weiternehmen und auf neue Instruktionen. Wenn es allerdings klappt,  dann wäre die Punktion spätestens am 28.10…. den Transfer würde sie bzw. ein Kollege dann noch am 31.10 . machen. Ach das wird ne heiße Kiste. Mir schießen 1000 Sorgen durch den Kopf. Es hätte so entspannt sein können…hätte, hätte Fahradkette. Egal. Es kommt wie es kommt. Aber dieses Gefühl des Ausgeliefertseins an sie und das Schicksal, das ist wirklich anstrengend. Ich schlafe jetzt schon beschissen und befürchte das wird noch schlimmer. Darf man Schlaftabletten während der Stimulation nehmen?

Jede, die denkt Hochzeitsplanung wäre stressig, soll mal so ein paar Zyklen Kinderwunschzirkus mitmachen… kostet auch Unsummen, allerdings steht man am Ende evtl ohne alles da. 😯 ich zweifele, ob ich nicht gar hoffen sollte, dass die Mens später kommt… na gut Murphy: Lass uns tanzen! 

Da ist er also…

Da ist er also. Der Moment. Auf den ich zunächst gewartet und vor dem ich mich dann gefürchtet habe. Ich sitze nachts halb Zwölf alleine auf unserer Couch und heule. Rotz und Wasser. Ich kann nicht schlafen. Ich habe Angst. Vor morgen, vor dem Gespräch und vor allem, was so kommt. Alle um mich herum waren verwundert wie gut es mir psychisch nach der OP ging. Ich selbst war erstaunt. Aber seit dem Wochenende hat sich dieser Moment langsam angekündigt. Ich habe versucht ihn durch vorsichtige Gespräche abzuschwächen, aber irgendwie waren alle überfordert. Meine Freundin, der Lieblingsmann… keiner konnte mit meinen Ängsten und Gefühlen umgehen. Vielleicht weil ich sie nicht definieren kann. Vielleicht weil es im Leben manchmal keine einfachen Lösungen gibt und Standardtrost nicht hilft. Klar: Die Diagnose ist nicht ausweglos. Aber seitdem ich heute den Arztbrief in den Händen hatte, bin ich irgendwie fertig. Noch fertiger. Ich musste ihn übrigens im KH abholen und er ist noch ohne Unterschrift. Ein Witz. Er ist seit dem 31.07. fertig. 

Egal. Da steht es also… meine Gebärmutter ist nach hinten geknickt. Mobil, aber äußerlich derb. Ich habe Verwachsungen im gesamten Bauchraum. Der linke Eierstock war komplett bedeckt…. Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom. Ich bin Schuld. Mein Unterleib ist deformiert, verwachsen, Schrott. Hätte ich es früher merken müssen? Wann ist das passiert? Ich kann mich an nur eine Eierstock-Entzündung in meinem Leben erinnern. Vor 16 Jahren. War es das? Oder hatte ich wirklich Chlamydien? Alle Tests warnen negativ. Bei diesem seltsamen Syndrom hat man angeblich Fieber und Schmerzen, teilweise Erbrechen. Ich war einmal wegen Blinddarmreizung im KH. War das der Blinddarm? Ich weiß, dass es nichts bringt mir das Hirn zu zermartern. Selbst wenn ich Tag und Uhrzeit des Auslösers wüsste… es ist so. Es ändert nichts. In Deutschland gibt es ca. 100.000 Frauen, die durch eine solche Infektion unfruchtbar werden,weil die Eileiter verkleben. Dieses Syndrom entwickeln noch weniger…. also: Yeah, ich bin echt was Besonderes. 😯 

Ab und an hab ich einen Anflug von Reue… überlege, ob ich die Diagnose als Resultat meines Lebensstils sehen muss. Aber Hey, ich war kein Flittchen. Ja, es gab Männer vor dem Lieblingsmann. Ja, ich habe gern Sex. Gern auch nicht nur die Standard Variante … aber mal ehrlich, für dieses Quittung, hätte ich dann doch einiges mehr erleben wollen. 

Womit wir beim Warum wären… warum werden fette, ungesunde, rauchende, saufende, drogenabhängige Frauen (oft ungewollt in nur einer Nacht) schwanger angeblich entscheidet sich ja alle 5 Minuten eine Frau für eine Abtreibung  und WARUM VERDAMMT NOCHMAL werde ich unfruchtbar? Warum hab ich diese blöden deformierten Eileiter und diese abgeknickte Gebärmutter abbekommen? Ich hatte doch schon diese Krebszellen und fand das war mehr als genug Stress für ein Körperteil! Wird mein Unterleib später noch weitere Komplikationen für mich bereithalten? Hab ich ab jetzt immer leichte Schmerzen? Wird es in jedem Zyklus zwicken? Ich hatte gehofft, dass das nach einer Geburt aufhört, wenn sich mein Körper normalisiert hat… Tja. Normal ist bei mir anders. 

Hinzu kommt die Angst, dass die Krankenkasse doch noch versucht ein Schlupfloch zu finden. Dass die Anträge ewig dauern. Dass ich den ganzen Papierkram allein erledigen muss… also das weiß ich. Der Lieblingsmann tut zwar so als würde er helfen, aber letztendlich wäre noch nichts passiert, hätte ich mich nicht informiert und die Anträge besorgt. Er arbeitet auf Anweisung Dinge ab, aber die Denkarbeit muss ich machen. Ich bin die, die mit der Materie vetraut ist. Ich bin die, die überblickt, welche wenns und abers es da draußen gibt… und deren Ängste belächelt werden, abgetan werden. Und selbst wenn sie verstanden werden, kann man selten helfen. DENN. Ja das alles wird sressig. Ja Spritzen tun weh. Ja es folgen weitere Eingriffe in meinen Körper, die sich aufgrund dessen Abnormalität vielleicht schwieriger gestalten als geplant. Ja niemand kann garantieren, dass wir am Ende ein Baby in den Armen halten. 

So ich glaube das war der Großteil meines Sorgenklumpens.Ich weiß rational, dass vieles gar nicht so dramatisch ist.Aber nach so langer Zeit kann ich einfach nicht mehr reinweg optimistisch sein… ganz nach dem Motto: Freude ist nur ein Mangel an Information! 

In diesem Sinne, gute Nacht. Vielleicht. 

Projekt Sommerbaby 2017 💕

Vorneweg:  DANKE DANKE DANKE FÜR EURE DAUMEN UND KOMMENTARE , IHR SEID SO LIEB!😍

Mir geht es so lala. Ich habe doch einige Schmerzen, auch wegen meinem neuen Accessoires der Drainage.;) Schlauch im Bauch wird nicht mein Lieblstrend. 
Einen ausführlichen Bericht gibt’s später…

Der Arzt war da. Beide Eileiter sind Schrott. Der linke ist zu und der rechte zwar durchgängig, aber es fehlen die Härchen, sodass ich auf natürlichem Weg nicht schwanger werden kann. 

Aber der Rest war wohl gut. Eine Verwachsung entfernt, keine Endomitriose, Gebärmutter ok. Und damit gute Voraussetzungen für eine IVF. 🎉🐞

Erst kullerten ein paar Tränen bei mir, aber das war mehr aus Erleichterung. Nach 3,5 Jahren wissen wir nun endlich: Der Eiermann ist schuld 😤. Und damit ist er jetzt raus aus dem Team Einstrich. Du bist der Schwächste, du fliegst! Ohne die Spaßbremse wird sich ja hoffentlich in den nächsten Monaten ein Embryo einnisten und dann kommt nächsten Sommer unser Wunderwesen!😍 also nicht ideal, aber mit Aussicht auf Erfolg 

Liebe Grüße an euch alle 💋

Darf man das? 

Ich beobachte seit geraumer Zeit eine Veränderung in meinem Gefühlsleben. Diese Veränderung irritiert mich.Sie passt nicht zu meinem Selbstbild und ich finde sie moralisch fragwürdig… ich beginne die Probleme von anderen zu relativieren. Ich setze sie zu unserem Schicksal ins Verhältnis und reagiere weniger einfühlsam, wenn ich sie als weniger existenziell einstufe.

Aber: Darf man das? Gibt es eine Skala für die Schwere von Schicksalen? Hat nicht jeder ein Recht darauf zu sagen, dass ist mein persönliches Armageddon? Habe ich ein Recht zu sagen: sorry aber das finde ich jetzt weniger dramatisch, komm bitte alleine klar? Ich wäre gerne mitfühlender, engagierter und nachsichtiger… aber manchmal denke ich mir, wenn ich dieses Schicksal so gut meistere, dann mag ich niemanden trösten, wenn er auf hohem Niveau jammert. Gleichzeitig widerspricht das meiner Vorstellung von Freundschaft. Da wägt man nicht ab.Da steht man sich einfach bei.

Und so bringt mich der Kinderwunsch zu einer neuen Entwicklungsaufgabe. Ich muss lernen auch angesichts meines Schicksals offen für andere zu bleiben. 

Wie geht ihr damit um? Gelingt euch das? 

Mach mal Pause

So zwei Telefonate, null Erfolge… bei meinem FA habe ich heute Morgen den heutigen US abgesagt, die neue KiWu Klinik hab ich auch beim ersten Klingeln (ich war völlig überrumpelt, bin ich ja gaaar nicht gewohnt) erreicht… leider wird sie mittlerweile überrannt und es gab keine früheren Termine. Also: Pause
Hab kurz überlegt und dann beschlossen, wenn schon Pause, dann komplett. Keine Ovus, kein Progesteron, kein GVnP, kein Zusatz Doping  (Metformin und Folsäure nehme ich natürlich weiterhin)… aber so halb hibbeln geht nicht, also versuche ich zum Urlaubszustand zurück zu kommen und zu vergessen, welcher Zyklustag ist.

Natürlich nervt es mich irgendwie. Vor allem macht mir Angst, dass ich jetzt nicht weiß wie viele Versuche für unser Wunder wir bekommen… hoffentlich genehmigt die BBKK wenigstens 3 IVFs/ICSIs. Bisher war ich ja recht cool,aber die Vorstellung, dass wir nach einem oder zwei Versuchen aufhören müssen und ohne Kind dastehen, nervt mich schon. Zumal ich durch die vielen Unbekannten auch keinerlei Vorstellung hab,wie es finanziell laufen wird. Wir haben auch noch nie besprochen, wieviel wir aus eigener Tasche investieren würden. Sicherlich wären ein paar Versuche drin… aber macht man sich wirklich blank dafür? Das haben wir nichtmal beim Bauen gemacht… da hatten wir immer nen Notgroschen. Aber durch Bau und Autoanzahlung ist der natürlich geschrumpft. Ich bin jemand, der große Angst vor finanziellen Abstieg hat – so richtig Urangst mäßig… puh das wird hart,wenn die ersten Rechnungen kommen. Und vor den Spritzen hab ich auch Schiss und vor den Hormonmonstern und den Narkosen und und und…

Ich hoffe, dass ich wie immer mit meinen Aufgaben wachse. Und ein Fünkchen Hoffnung habe ich, dass wir es doch noch selbst schaffen und uns dieses Kapitel erspart bleibt.

So ich geh jetzt mal in die Pause…

Das wars dann wohl erstmal…

Ich habe mich entschieden, hatte ich gestern eigentlich schon… musste aber erst nochmal DR. GOOGLE eingehend konsultieren. 😅
Wir werden keine IUI mit unaufbereitetem Sperma machen.
1. Darf man das nur bis in den Gebärmutterhals einbringen.
2. Wenn es zu tief in die Höhle kommt kann es zu starken Krämpfen, Entzündungen und nem Schock kommen, denn natürlicher Weise kommen ja nur die Spermien so weit, das Sekret mit den ganzen Eiweißen etc. bleibt in der Scheide.
3. In 2 ml bei der IUI  sind unaufbereitet rechnerisch auch nicht mehr schnelle Schwimmer als in 7 ml normal.
4. Ich hab einfach kein gutes Gefühl dabei.

Aber ich bin traurig, ich hatte fest mit diesen zwei Versuchen gerechnet, ich hatte mich darauf eingestellt. Jetzt müssen wir umdenken, mit der Kasse diskutieren, abwarten… oh man. Und gerade jetzt hätte ich die Versuche zeitlich super mit der Arbeit verbinden können. Montag rufe ich die neue KiWu Klinik an und frage, ob wir vielleicht doch nen früheren Termin fürs Erstgespräch bekommen können… klar wir könnten auch einfach relaxen, aber jetzt habe ich nunmal Zeit, ab September plagt mich wieder das schlechte Gewissen, wenn ich ausfalle… Mist verdammter!
Bin ja selbst Schuld, hab ich Blödie mir doch gewünscht, dass es vorbei geht. Auf sowas hört der Verantwortliche dann gleich 😤… aber der Wunsch mit dem Baby wird ignoriert.

Miese Stimmung

Das mit der Kraft, der Hoffnung und der positiven Einstellung ist irgendwie gar nicht so einfach… ich bin traurig, vor allem seit dem ich mal in allen Blogs gewühlt habe, denen ich eigentlich folge bzw. die ich schon lang nicht mehr gelesen hatte. (Nehmt das Folgende nicht persönlich.)

Ja es gibt sie, diese Wunder bei denen jemand doch noch einfach so oder beim ersten IUI Versuch, ganz unverhofft etc. schwanger geworden ist. Und die die recht schnell in der KiWu richtig behandelt wurden, wo es dann einfach klappte, nach sagen wir mal zwei Jahren.
Auf anderen Blogs gibt es solche Wunder, hier nicht. Dieser Blog/Meine Geschichte  hat Überlänge… (Kennt ihr das von Filmen, wo man sich denkt okay,das ist echt ganz nett, aber langsam könnte er mal zum Ende kommen..?) So fühlt sich mein Leben grad an. Ich bin nicht mehr neidisch auf Schwangere und Mütter, es tut auch grad gar nicht so doll weh, aber ich mag eigentlich nicht mehr. Die letzten Jahre haben (selbst ohne künstliche Befruchtung) viel Kraft gekostet. Immer öfter lächle ich bei dem Gedanken, dass das Alles mal vorbei ist, wir wieder frei leben können… natürlich will ich mir ein Leben ohne Kind nicht wirklich vorstellen, aber ein Leben mit diesem alleszerfressenden und Hoffnung  vernichtenden, in Grau hüllenden, tränenfüllenden Kinderwunsch kann ich mir auch nicht vorstellen. Manchmal will einfach wieder frei sein, mich aus seiner Umklammerung lösen… ich halte den Kiwu nicht fest, er hat mich im Griff.
Ich hab viel Angst vor einem Ende ohne Kind, aber noch mehr vor einem Kinderwunsch ohne Ende.

Vielleicht finde ich morgen etwas Hoffnung, wenn ich mein eventuell zukünftiges Baby als Eibläschen auf dem US-Monitor sehe. Ich erinnere mich noch an den ersten Follikel, den ich sah. Ich war überglücklich, fast verliebt… ich dachte er wäre unser Kind. Heute erscheint mir das wahnsinnig naiv und doch wäre es toll, wenn mich ein Follikel nochmal so glücklich machen würde, weil er sich einnistet, einfach da bleibt und nicht wieder unter Blut und Tränen verschwindet.
Letztes Mal war ich kämpferisch, diesmal kann ich nur noch darum flehen, dass ich endlich auch mein Wunder bekomme, endlich erlöst werde.

Auf geht’s, die vierte IUI steht an.

unerfüllter Kinderwunsch und Beziehungsglück

In einem Radiointerview hörte ich von einem Paartherapeuten einmal diesen schlauen Satz: „Ein Kind ist ein Terrorangriff auf eine Beziehung. Nichts ist danach mehr wie es war. Jeder muss sich neu orientieren und das macht Angst.“ Sicherlich wahre Worte.

Doch was bedeutet dann der unerfüllte Kinderwunsch für eine Beziehung/Ehe? (wir haben ja viele befreundete Paare, die unser Schicksal teilen und daher möchte ich meine Erfahrungen an dieser Stelle mal zusammentragen.) Nun ich würde sagen, der unerfüllte Kinderwunsch ist wie ein Spionageangriff, bei dem ein gegnerischer Agent eingeschleust wird. Zunächst ist alles normal, vielleicht sogar besser, weil man ja nun dieses neue gemeinsame Ziel hat. Der Agent wiegt das Paar in Sicherheit. Doch nach und nach greift er an, kleine Ansatzpunkte, zunächst kaum merklich. Hier eine kleine Meinungsverschiedenheit, da ein paar Stimmungsschwankungen, die nicht Ernst genommen werden usw. Je länger der gegnerische Agent agieren kann, desto tiefer können die Einschnitte werden. Hier mal die klassische Vorgehensweise des Agenten:

  1. Phase: Hier stimmt doch was nicht… zunächst bemerkt nur einer (meist die Frau) den Eindringling, erste Vermutungen und erste Besuche bei Doktor Google betstätigen sie in der Annahme, dass irgendwas nicht so läuft wie es soll. Entweder ist ihr Zyklus nicht normgerecht oder die Übungsphase dauert nun schon geraume Zeit, ohne Erfolge, an. Über kurz oder lang wird sie an dieser Stelle das Gespräch mit ihrem Partner suchen. Je nach Beziehungslage und Typ, nimmt er sie bestenfalls Ernst in ihren Sorgen (beruhigt sie aber dennoch, auch weil er sich meist nicht vorstellen kann/will, dass was nicht stimmt). Schlimmstenfalls stellt er sie als total hysterisch dar und ignoriert das Thema völlig – dann kann es bereits hier zu ersten tiefen Rissen in der Beziehung kommen.
  2. Phase: Hier stimmt definitiv was nicht… Wird der Leidenddruck der Ungewissheit zu groß, sucht sie sich ärztliche Beratung. Der drängende Kinderwunsch rät ihr auch dazu. Ihm hingegen rät er meist sich der Peinlichkeit und dem Aufwand einer ärztlichen Untersuchung nicht zu unterziehen, schließlich soll erstmal geklärt werden, ob bei ihr alles passt. In dieser Phase kann es passieren, dass sie sich plötzlich völlig allein gelassen fühlt, mit dem anfangs gemeinsamen Projekt. Eine erste Entfremdung findet statt, sofern er nicht offen Interesse für ihre Ergebnisse zeigt und im Idealfall von sich aus die Bereitschaft signalisiert, sich untersuchen zu lassen. Je mehr sie ihn um Mithilfe bitten muss, umso tiefer der Einschnitt, den der Kinderwunsch in dieser Phase hinterlässt. (Allen Beteiligten sollte übrigens klar sein, dass auch Einschnitt der Anfangsphase nur sehr schwer zu heilen sind, selbst wenn man(n) sich später vorbildlich verhält.- Ich selbst kanbbere immernoch daran, dass mich in den ersten Jahren niemand hier Ernst genommen hat.) Sie wiederum sollte auch Verständnis dafür zeigen, dass die Situation für Männer oft noch befremdlicher ist (Wir Mädels kennen immerhin Vorsorgeuntersuchungen!). Teilweise nimmt er auch erst in dieser Phase so richtig wahr, was dieser Kinderwunch bedeutet und dass die lange Erfolglosigkiet nicht normal ist.
  3. Phase: Mit mir stimmt was nicht… Je nachdem, an wem es nun liegt, kann diese Phase bzw. dieser Gedanke durch den Kinderwunsch suggeriert werden. Dies führt zu weiterer Distazierung aufgrund der Schuldgefühle. Er/Sie könnte ja mit jemand anderem ein Kind haben bzw. muss nur wegen mir so viel leiden. Der betroffene Partner stößt den anderen, bewusst oder unbewusst, von sich, weil er seine eigenen Schuldgefühle nicht erträgt. Fest steht: Jeder muss diese Diagnose erstmal verarbeiten! Das dauert aber. Gleichzeitig fordert der Kinderwunsch in dieser Phase zum Aktionismus auf, um gegen die Ursache vorzugehen. Das kann aber einen oder beide zusätzlich belasten und damit die Situation weiter verschärfen, weil eine Verarbeitung der Diagnose nicht statt gefunden hat. (für „Neueinsteiger“ möchte ich sagen, es bringt überhaupt nichts, über die „Schuldfrage“ zu sinnieren… am Anfang unserer Geschichte lag es allein an mir, nach einem Jahr dann an beiden, nach zwei Jahren nur noch an meinem Mann und nun liegt es an keinem mehr und vielleicht ist nächsten Monat der Milchmann Schuld 😉 ) Hinzu kommt, dass der Geheimagent natürlich weiß, dass man im KiWu Bereich meist lange auf Termine wartet und daher spielt die Zeit für ihn. Zu den seelischen Belastungen kommen die ersten oragnisatorischen Probleme und eventuell erste finazielle Sorgen.
  4. Phase: Mit dem Partner stimmt was nicht… Kurz nach dem Beginn der 3. Phase startet Phase 4, die dann mehr oder weniger parallel zur 3 abläuft. Hier bemerkt der Partner die Veränderungen (und findet diese nicht gut). Weitere Distanz entsteht, wenn es hier zu Vorwürfen oder zur Verleugnung des Problems kommt: „Red doch nicht solchen Unsinn!“,“Wirst sehen es klappt bald.“, „Du steigerst dich da viel zu sehr rein!“, „Ach so schlimm wird es schon nicht sein“ usw. Gespräche sind in diesen beiden Phasen unerlässlich, bieten aber duch die angespannte Gesamtsituation auch viel Zündstoff. Übrigens darf amn auch als der „Unschuldige“ ruhig sagen, dass man die Situation doof findet, sollte dabei aber vermitteln, dass man es als gemeinsames Schicksal begreift und der KiWu an den Partner gebunden ist.
  5. Phase: Eigentlich stimmt hier schon lange nichts mehr… je nachdem wie gut man die beiden vorherigen Phasen gemeistert hat, hat man an dieser Stelle vielleicht den „Übeltäter“ entlarvt und kann nun bewusst versuchen, ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dennoch kann es passieren, dass er immernoch den ein oder anderen Stich macht. Denn nun befindet sich das Paar in der heißen Phase – der Behandlung! Meist eingeleitet durch Verkehr zum Optimum – eine Methode, die genauso romantisch ist wie ein Besuch im Finanzamt. Selbst Paare mit intaktem Liebesleben kommen hier irgenwann an ihre Grenzen, denn das, was der Liebe eigentlich Ausdruck verleiht wird instrumentalisiert und mir einem Erfolgsdruck belegt. Hierüber kommt es oft zu Konflikten – weil einer nicht will/kann, weil einer auf eine bestimmt Stellung besteht (wegen der höheren Chancen) usw. Dazu meine persönliche Meinung, wenn frau natürliche Eisprünge hat, sollte man es nicht mit dem Druck übertreiben, ein Monat hoch oder runter ändert da gar nichts. Sollte sie allerdings Hormone nehmen müssen (die ja keine Bonbons sind!), dann sollte schon klar sein, dass er dann auch seinen Mann steht. Es gibt Leute, die malen an den entsprechenden Tagen einfach Zeichen in den Kalernder, um sich nicht noch über das wann und wie austauschen zu müssen. Hier muss jedes Paar selbst einen Weg finden, wie es mit dem Druck umgehen kann. Ist VzO erfolglos, folgen weitere Behandlungsschritte, die immer neues Konfliktpotential bringen. Der psychische, organisatorische und finazielle Druck wächst exponetiell und eventuell hat der Kinderwunsch zu diesem Zeitpunkt die beiden schon voll im Griff, d.h. die Beziehung läuft wegen des ganzen Stresses nach Automatismen ab und wird nicht mehr „gelebt“. Ist dies der Fall folgt die letzte Phase.
  6. Phase: Stimmungstief… Durch den ständigen Druck (selbstgemacht und von außen) und den Zeitstress kann es passieren, dass Dinge nicht mehr genügend ausdiskutiert werden oder zwischen den Partnern keine Nähe mehr entsteht. Die wiederholten Enttäuschungen und rückschläge kratzen extrem am Selbstwertgefühl – selbst starke Persönlichkeiten fühlen sich irgendwann in gewisser Hinsicht als Versager bzw. nicht mehr als „richtge/r Faru/Mann“. Eine zusätzliche Belastung kann hier noch die Geheimhaltung des KiWu sein, da dann auch der Rückhalt der Familie fehlt. Gleichzeitig birgt die Offenbarung auch Risiken, wenn erhoffte Reaktionen asubleiben. Irgendwann kommt es zum kompletten Stimmungstief und schlimmstenfalls zur Trennung. Studiuen belegen, dass sich bei erfolgloser KiWu-Behandlung ca. 70% der Paare trennen, was schade ist, denn schon 5 Jahre nach der Behandlung ist hat die Beziehung etwa wieder auf dem gleichen Stand wie vorher bzw. gestärkter. (Anm: Ich kann hier leider keine Quelle angeben, weil ich partout nicht mehr weiß, wo ich es gelesen habe, aber es war definitiv eine psycholog. Fachzeitschrift oder ein Buch bzw. ein Interview mit einem Paatherapeuten.) Es zeigt sich also ganz deutlich, der unerfüllte Kinderwunsch bringt keine plötzlichen Veränderungen, allerdings sind die Einschnitte durch die lange Dauer und die vielfältigen Belastungen oft besonsers tief und man muss bewusst an der Beziehung arbeiten, um das Ganze „unbeschadet“ zu überstehen.

Hier nochmals die wichtigsten Punkte: Man sollte den Kinderwunsch als gemeinsames Schicksal begreifen und auch so angehen. Als Frau sollte man den Partner immer wieder bewusst mit einbeziehen (Einige glauben, ihn „zu schonen“, würde Entlasung bringen -falsch: es führt zu Entfremdung. Er kann dann nicht verstehen, was man durchmacht und außerdem wird der Druck irgenwann für einen alleine zu groß, aber wie soll ein Mann nach 3 Jahren in einer Extremsituation richtig reagieren, wenn er vorher nie „üben“ konnte?).  Im Idealfall sollte der Mann bei allen wichtigen Schritten dabei sein – z.B. Insemination, Punktion etc. Ebenso sollte er wissen, wann ein US/Folli-TV ist, damit er dann selbstständig nach den Ergebnissen fragen kann. Darüber hinaus muss immer wieder neu verhandelt werden, wie weit man gehen will. Zum einen wegen der psychischen und körperlichen Belastung, zum anderen auch wegen des finanziellen Aspekts. Dabei sollte man Ängste und Sorgen offen theamtisieren und den anderen in seinen Bedenken auch Ernst nehmen.

Und zu letzt ein Tipp für die Neueinsteiger: teilt eure Karft ein, das hier ist vielleicht kein Sprint und auch keine Kurzstrecke… es kann zum Marathon werden!!! Und manchmal muss man sogar „zurück auf los“. Also verschwendet nicht zu viel Energie im Apps, Tees und ähnliches…versucht eure Beziehung möglichst unbeschadet durch die einzelnen Phasen zu bringen, denn im alleralleraller besten Fall folgt am Ende der Terrorangriff auf eure Beziehung! 😉