Das Leben ist kein Ponyhof

Eine Woche. Zwei Schwangerschaftverkündungen. Drei Mails an die Kinderwunschklinik, weil es die Verwaltungsdame wieder mal nicht schafft im einfach ihren Job ordentlich zu machen. (Dazu später näheres… momentan hab ich keinen Bock ihre Unfähigkeit näher zu erläutern.) 

Zum Glück gibt’s Leute, die mich musikalisch echt verstehen. 😂 Kinderlose Lehrerinnen Anfang 30 sind mit Sicherheit die Wubschzielgruppe von SDP. 😂😂💃

Fall ich zweimal auf die Schnauze, steh ich dreimal wieder auf! 

In diesem Sinne… viel Vergnügen beim Abreagieren und guten Wochenstart. 😉

Nur falls es sich jemand fragt…

Ich googel schon langsam komisches Zeug.

Ich fühle nix. Weder in die eine noch die andere Richtung… hoffentlich ist mein Zyklus jetzt nicht völlig hin.🙈 Wenn sich in den nächsten Stunden nix tut, wird das definitiv der längste Zyklus seit Absetzen der Pille im Jahre 2013! 😯

This is the rhythm of my life…

Wir alle haben – spätestens wenn wir erwachsen sind- einen bestimmten Lebensrhythmus. Bei den meisten Menschen richtet sich dieser nach ihrem Job, jeder weiß wann die Hochphasen im eigenen Berufsfeld sind, wann der Jahresabschluss ruft und richtet sich – bewusst oder unbewusst- danach aus. Oft geht dieser Rhythmus auch mit dem Kalender einher. Nun, da ich ja nicht in der „echten Welt“ arbeite, sondern im Kunstraum Schule ist mein Rhythmus von vornherein anders. Jedes Jahr um den Jahreswechsel bin ich wieder erstaunt , dass alle so gehetzt sind bzw. „dieses neue Jahr bejubeln“ (arbeite ich selbst doch erst seit 3 Monaten). Mein neues Jahr beginnt stets Mitte September und ob es gut oder schlecht wird, kann ich nach etwa 2-3 Wochen sagen, dann kenne ich alle Klassen und viiiiiiel wichtiger: meinen Stundenplan! 😉 Ich mag meinen Rhythmus sehr. Ich mag, dass ich für ein Jahr mehr oder minder weiß, was auf mich zu kommt, dass ich so gut planen kann, weil jede Woche ähnlich terminiert ist. Ich weiß, wann Korrektur-Hochphasen sind und ab wann ich durchatmen kann. Ja, ich habe mich bewusst für so ein Leben entschieden.

Und dann gibt es seit 3 jahren noch diesem anderen Rhythmus nach dem ich lebe leben muss, in den mich das Schicksal zwingt.Den Kinderwunsch-Rhythmus. Anfangs nimmt man ihn gar nicht so wahr, er läuft nebenher mit. Mittlerweile habe ich einen inneren Terminplan und wenn ich meinen Timer aufschlage und Temine in den Monatsplan eintrage, legt sich dieser zweite Terminplan darüber. 1. Zyklushälfte – Eisprung – 2. Zyklushälfte. Und je  länger man den Kinderwunsch-Rhythmus lebt, desto öfter richtet man Termine nach diesem unsichtbaren Plan im Kopf aus. Mittlerweile ist das so schlimm, dass ich teilweise sogar Klausuren so lege, dass sie dem KiWu nicht im Weg stehen. Nebenbei: Mir ist bewusst, dass es ein großes Glück ist, dass ich meine Termine so frei einteilen kann! Dennoch nervt es mich langsam. Immer öfter habe ich das Gefühl fremdbestimmt zu sein. Und zerissen zu sein, denn dieser 15-tägige Wechsel fordert enorm viel Kraft, auch wenn man alle Pahsen bereits zig mal durchlebt hat.

Der Rhythmus beginnt für mich mit einem Tiefschlag – ein negativer Test. Die Trauer setzt direkt ein, alles erscheint sinnlos, qualvoll und es schmerzt so unglaublich. (erstaunlich, dass man diese Schmerzen innerhalb der nächsten 30 Tage wieder verdrängt.) Routiniert vollzieht sich der Wechsel. Alle Pärparate für die 2. ZH werden zurück in den Schrank verbannt. Umdenken – 1.ZH: Follikelreifung fördern, Schleimhaut optimieren, Termine machen. (Stresslevel: gering) Griff zum Timer: Was steht für die nächsten 15 Tage an? Wann wird es Ernst? Anruf beim FA. Hoffen und Bangen, dass man einen (jobverträglichen) Termin zur Kontrolle bekommt. (Stresslevel: leicht erhöht – diese Terminierungsproblematik verschärft den KiWu auf besondere Art) Weiterdenken – dieser Monat: Ende Zyklusmonitoring – Beginn IUI… Timer befragt, Schei*E!!! der 14. ZT ist ein Freitag, d.h. wenn mein Körper nicht vorbildlichst funktioniert, kann es sein, dass ich mir die IUI diesen Moant in die Haare schmieren kann, Samstag arbeitet der FA nicht, bis Montag wird der ES nicht warten! (Stresslevel: eigentlich jetzt schon nicht mehr auszuhalten.) – Anmerkung: Bis hierhin hat die Blutung noch nicht mal eingesetzt. (Ja ich rufe manchmal beim FA an, bevor ich blute, da ich eh zwischen dem 10-12 ZT hingehe.) Weniger geübte Kinderwünschlerinnen oder unverbesserliche Optimistinnen mögen hier nochmal in ein Hoffnungshoch zurückfallen, ich hingegen weiß – ein Strich ist ein Strich und wenn bis ES+14 kein Zweiter dazu gekommen ist, dann ist das Ding gelaufen. Einsetzen der Blutung – die Trauer flammt kurz nochmals auf, alles wird noch realer, gleichzeitig versuche ich alle Kräft zu mobilisieren, neue Hoffnung zu schöpfen, um die Aufgaben der nächsten zwei Wochen bewältigen zu können. Die erste Woche verläuft in einem Wechselbad aus Trauer und Hoffnung, kurz vor dem FA-Termin kommt Panik hinzu: Wird es wieder einen Follikel geben? Passt die Schleimhaut? Findet er noch irgendetwas Neues? (Stresslevel: hoch) Im Falle eines positiven US-Ergebnisses wechselt die komplette Stimmung zu voller Hoffnung und reinem Optimismus – wenn, ja wenn, gleich klar ist, dass der fragliche Zeitraum auch genutzt werden kann bzw. die IUI statt findet. Ansonsten läuft ein Automatismus, der einem jede Vernunft austreibt, sodass man ALLES, aber auch ALLES in Betracht zieht, nur um dieses Ei nicht ungenutzt springen zu lassen. (Es gibt Frauen/Paare, die fahren hunderte Kilometer oder treffen sich an den unmöglichsten Orten für ein paar Millionen Spermien zur rechten Zeit.) 

Der Eisprung läutet die zweite Zyklushälfte ein. Hervorholen aller Einnistungshelfer…Nun müssen Termine noch besser geplant werden, um Stress zu vermeiden, die Einnistung nicht zu gefähren…. „Ob ich dir in zwei Monaten beim Umzug helfen kann/mit dir in die Sauna gehen will/ Kartfahren gehen kann?… Augenblick, äh nein äh sorry wird nix! (2.ZH, zu gefährlich)“ Ich bin ziemlich reflektiert und deshalb in dieser Phase oft von mir selbst genervt, besonders zu Beginn solange mein Gehirn noch halbwegs funktioniert. Das ist das besondere an der 2. Phase, je weiter sie fortschreitet, desto debiler werde ich. Dinge, für die ich mich wenige Tage später selbst verachten werde (z.B. googeln von Symptomen), erscheinen mir absolut notwenig! Die Hoffnung steigt immer weiter und offenbart sich bei mir oft in Form von Heulkrämpfen – wahlweise vorm Spiegel mit rausgestrecktem Bauch oder im Auto bei der Überlegung, wie wir es allen sagen würden. Und ja, ich überlege mir jeden Monat neue Szenarien dafür! Und nein, eigentlich will ich das nicht, aber die Hormone lassen mir keine Wahl. Kommen zu dem Hormonen dann noch zweifelhafte Syptome – und das tun sie immer, denn ALLES kann laut Dr. Google ein Anzeichen sein- dann gibt es kein Halten mehr. Eine obsessive Selbstbeobachtung läuft. Doch nicht nur das: spätestens eine Woche vorm NMT starte ich eine Art Autosuggestion, dass diesmal WIRKLICH alles ganz anders ist und es BESTIMMT aus Gründen (die absolut schwachsinnig sind!!!!) geklappt hat. In den letzten Tagen habe ich drei Klapperstörche gesehen und bin mit den Schwangerschaftsnews von Bekannten SUUUUUPER umgegangen und deswegen war ich mir sicher, die Schicksalsprobe nun bestanden zu haben und positiv zu testen. Einen Tag nach dem Test bin  ich mir sicher, dass mich jeder vernünftige Psychologe in der 2. Zyklushälfte einweisen würde, wenn ich nur einen Bruchteil all dieser „logischen Erklärungen“ öffentlich machen würde. Gleichzeitg kommt in klaren Momenten der 2. ZH eine Art Scham hoch und Angst davor, bei einem negativen Test wieder als Idiotin dazustehen, die ihren Körper null kennt und sich da total reinsteigert. (Stresslevel: hoch, höher, am höchsten) Kurz vorm Test kommt es zum absoluten Gefühlschaos – die Grenzdebilität nervt mich selbst an, ich will auch testen, um endlich wieder klar denken zu können. Gleichzeitig erinnere ich mich plötzlich wieder  an den Schmerz, der gleich eintreten wird – und deshalb ist das Eintauchen des Tests, so als würde man sich jeden Monat wieder entschließen mit voller Wucht gegen eine Wand zu rennen. Man weiß, es ist bescheuert und es wird unheimlich weh tun – während des Anlaufs/Testens hofft man, dass es diesmal anders ausgehen wird….BOOOM. Kollision. K.O. Wartezeit. Schmerz. Willkommen in der 1. Hälfte.

Wenn mir  jetzt jemand erzählt, dass er versucht ein Baby zu bekommen, löst das bei mir die gleichen Gefühle aus, als wenn er sagen würde: „Ab heute wollen wir uns einmal im Monat mit glühenden Eisenstangen malträtieren.“ Ich möchte dringend davon abraten dies zu tun und während mein Gehirn einen Satz formuliert, fällt mir ein, dass 80% der Paare im ersten Jahr schwanger werden. Einfach. So…. die Eisenstangen bekommt man wohl erst später. Und dann fällt mir ein, dass ich sie nach dem 1. ÜZ bekommen habe, weil ich so blöd war (seeehr lange 2. ZH!) gleich zum Arzt zu rennen. „Ja, Frau Einstrich, das wird wohl etwas schwerer bei Ihnen…. Nehmen Sie doch mal diese Stange mit und ab dem 2. Jahr können Sie sie dann langsam erwärmen.“

This ist the rhythm of my life… oh yeah

PS: Liebe Leserinnen bitte seht davon ab, mich um meinen schönen und regelmäßigen Rhythmus/Zyklus zu beneiden – der ist nur schön, wenn man damit auch schwanger wird, ansonsten ist er die Glut für die Eisenstange, Danke!

Life is a bitch

Es ist 5:20, ich bin seit 3:44 wach… weils draußen stürmt, weil ich so aufgeregt war, weil ich vorm Schlafengehen ne blöde Diskussion via WhatsApp hatte.

Meine letzte Nachricht: life is a bitch, gewöhn dich lieber dran Schätzchen, dann tut’s weniger weh!

Tja, ich bin dran gewöhnt.
Es ist 5:22 und seit 10 Minuten schreit das Schicksal neben mir April, April!

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Ich hoffe eure Aprilscherze sind lustiger!

Karma… ein philosophischer Exkurs

Glaubt ihr an sowas wie Karma? ausgleichende Gerechtigkeit? göttliche/kosmische Strafen? Ich habe lange an sowas geglaubt: Alles was man in die Welt bringt, kommt doppelt zu einem zurück. Ich hab immer versucht, mehr Gutes als Schlechtes in die Welt zu bringen. Sicher bin auch ich kein Gutmensch, aber ich bemühe mich. Ich bin nie böswillig, selbst wenn man mich tief kränkt. Ich gebe jedem eine zweite Chance, versuche nicht neidisch zu sein, nicht großkotzig, gnädig zu bleiben, anderen zu vergeben und ehrlich zu mir selbst und zu meinen Mitmenschen zu sein, solange ich sie damit nicht verletze (besteht die Gefahr, wäge ich Nutzen und Leid ab). Seit einigen Wochen überlege ich, ob ich mich weiter bemühen will…machen wir uns nichts vor, manchmal würde uns das „falsche“ Verhalten kurzfristig glücklicher machen, manchmal wäre es die einfachere Wahl.

Vor längerer Zeit habe ich einen Artikel gelesen, in dem ein Psychologe erklärte, dass es ausgleichende Gerechtigkeit nicht gibt. Sie ist nur ein Hirngespinst, mit dem wir uns trösten wollen, wenn uns etwas Schlimmes zustößt, wenn wir uns ungerecht behandlet fühlen. Es gibt nun mal Menschen, denen dauernd Schlimmes zustößt und sie werden nie dafür „belohnt“ und wieder anderen fällt alles in den Schoß… Ich bin weder das eine noch das andere. Aber irgendwie hat mich dieser Artikel sehr traurig und nachdenklich gemacht. Nun hat mir unser (katholischer) Reli-Kollege auch noch meine Vorstellung eines uns lenkenden und beschützenden Gottes genommen (die einzige Vorstellung mit der ich mich je arrangieren konnte). Er sprach vom „Uhrmacher“-Konzept: Gott brachte alles in Gang und seit dem sind die Menschen sich selbst überlassen… so erklärt sich auch alles Übel in der Welt. Gut, dann ist die Schei*e hier also keine kosmische oder göttliche Strafe. Aber wozu soll ich dann noch gut sein? Wozu soll ich dann noch nach dem Guten streben? Sicherlich ist das etwas kurz gedacht… die unterste Stufe der Moralentwicklung: regelkonformes Verhalten zur Vermeidung von Strafen.

Klar ist: andere glücklich machen, macht uns selbst glücklich! Wenn meine Schüler nach einer Stunde bei mir wieder lächeln und den bösen Physik-Kollegen vergessen haben, dann fühle ich mich wertvoll und nützlich. Ebenso, wenn ich eine Kollegin für ihre Stärken lobe, anstatt hinter ihrem Rücken über ihre Fehler zu lästern oder wenn ich die  mürrische Kassiererin mit einem freundlichen Spruch zum Lächeln bringe. Ich bin stolz auf mich, wenn ich mich, trotz des Stiches in meinem Herzen, schließlich ehrlich für eine Freundin freuen kann, weil sie ein Kind erwartet, auch weil ich dann nicht lügen muss bzw. den Kontakt abbrechen muss. Ich bin auch froh über alle zweiten Chancen, die ich je gegeben habe, einfach weil ich manchmal sehr positiv überrascht wurde. Nicht zu letzt könnte ich hier den guten alten Platon bemühen, der vorschlägt unsere Triebe zu zügeln, um sie einem hören Ziel (eine bessere und freundlichere Welt?) unterzuordnen. Noch weigere ich mich, mein Schicksal als Entschuldigung für unmoralisches Verhalten zu nehmen, aber es fällt mir manchmal schwer… manchmal möchte ich mich einfach auf meiner Pauschal-Entschuldigung „schwere Kindheit Kinderlosigkeit“ ausruhen, möchte den einfachen Weg gehen, vor allem, wenn es doch kein Licht am Ende des Tunnels gibt. Aber noch leuchtet mein inneres Licht hell genug, noch wechsle ich nicht auf die „dunkle Seite der Macht“… noch.

Ach ja: die neusten Entwicklungen, beim Lieblingsmann gibt es wohl auch Probleme – Hormone passen nicht so recht, Therapiemöglichkeit würde aber zu Azoospermie führen (sagt Dr. Google, die KiWu sagt erst was nach dem zweiten Status). Wenn sich mein PCO nun bessert und die Werte vom Lieblingsmann schlimmer werden, dann zahlt die PKV nicht -> Verursacherprinzip! (wird hoffentlich nicht mein Unwort des Jahres). Von den ganzen Babys und Schwangerschaften diese Woche, mag ich gar nicht anfangen, ab 5 hab ich aufgehört zu zählen… Und dass der neueste Running-Gag in meiner Abschlussklasse ist :“Frau Einstrich, wann kommt denn ihr Baby nun?“ (ein Schüler hatte mich vor geraumer Zeit gefragt, weil er wohl was falsch verstanden hatte, als eine Kollegin in Mutterschutz ging – ich reagierte empört und verwies auf den nicht vorhanden Bauch- der Gag hat sich dennoch durchgesetzt), aber das erwähne ich hier jetzt nicht.. Auch nicht, dass eine Kollegin (die von meiner Situation weiß) mir letzte Woche in einem Gespräch absprach, etwas über Mutterschaft sagen zu dürfen: „Woher weißt DU denn was darüber?“. Aber noch leuchtet mein inneres Licht… noch.

Na endlich.. und auch nicht schon wieder…

Das waren die vorherrschenden Gedanken diese Woche:

Montag bin ich nochmal in die Praxis des Internisten gefahren, um meine Werte vom oGT zu holen. Die Insulin-Werte waren immer noch nicht da, hatte das Labor vergessen zu schicken. Die Sprechstundenhilfe hat sie sich dann faxen lassen und was soll ich sagen: Dr. Google und ich hatten recht, dass wir auf die Untersuchung bestanden haben und das Ergebnis ist nahezu genauso, wie ich erwartet habe. Ab einem Wert von 2 gilt der Verdacht auf Insulinresitenz, ab 2,5 gilt sie als bewiesen. Ich habe 2,08… also eine ganz leichte IR. Denke nicht, dass mir da irgendjemand gleich was aufschreibt, aber werde jetzt das mit der LOGI Ernährung mal angehen. Grad ist nur blöd, weil meine Lieblingsmann Fleisch fastet und ich dementsprechend koche… jetzt muss ich also immer was finden, was keine KH bzw. kein Fleisch kombiniert oder einer muss immer nen Teil des Essens weglassen. Was mich mehr beunruhigt, ist mein TSH, der war bisher immer schön bei 1,4 – 1,8. Auf dem Laborzettel vom Internisten steht nun 2,9!!! Hab zum Glück bald nen FA-Termin, werd ihn da nochmal fragen, was er von den Werten hält.

Ansonsten gibt es „schon wieder“ ein neue Baby-Nachrichten im Kollegium – ich dachte es wären bald alle durch, aber siehe da, es gibt Leute, die ich übersehen habe. Zum Glück ist es ein Kollege, sodass ich wenigstens nicht ständig mit einem Kugelbauch konfrontiert werde. Aber gertoffen hat mich die Nachricht schon irgendwie. Zum Glück hat mich ein lieber Kollege unter vier Augen vorgewarnt, sodass ich es ertsmal alleine verarbeiten konnte. Ich fühl mich jedes Mal schlecht, dass ich mich nicht sofort für die werdenen Mamas und Papas freuen kann, aber es geht nun mal nicht, ich brauch eine gewisse Anlaufzeit, bis meine Herz den ersten Stich überwunden hat..

PS: Danke für all eure lieben Antworten auf den letzten Post und die Genesungswünsche, bin leider immernoch krank… ich freue mich, dass noch mehr Kolleginnen das Thema im Unterricht behandeln! Dazu noch eine Frage: Meine Schüler haben überlegt, ob die betroffenen Eltern, den Kindern wohl sagen, wie sie gezeugt wurden? Darüber habe ich auch schon nachgedacht und ich finde es einen spannende Frage. Vielleicht mögt ihr ja mal eure Meinung/Vorgehensweise kundtun… dann kann ich nächste Woche von meinen „Recherchen“ berichten. Anonoym natürlich!!! Ich selbst weiß es nicht, tendiere aber zur Ehrlichtkeit, zumindest bei konkreter Nachfrage/entsprechendem Alter.

Liebe Grüße, Frau Enstrich

Wenn man sich nicht an die Regeln hält…

In einem Anfall aus Euphorie (juhu ich habe so super geschlafen und heute frei) habe ich heute morgen (ZT 30) um 6:35 einen Tetst gemacht.. ein Strich! Nicht mal was zum Deuten war da, die andere Seite war blütenweiß. Ich hätte einfach nicht gegen meine Nicht-vor-wichtigen-Tagen-testen-Regel verstoßen sollen. Schei*e! Jetzt habe ich frei und schlechte Laune…nachher besuche ich eine liebe Kollegin in Elternzeit, vielleicht muntert mich ihr Sonnenschein etwas auf (Sie war auch 2 Jahre Kinderwünschlerin, deswegen komme ich damit gut klar).

Naja, ich hätte es eh nicht bis zum 24.12. für mich behalten können, daher ist schon besser, wenn es erst nächsten Monat klappt. (Erwähnte ich schon, dass ich den Zwang habe, in allem etwas Gutes zu finden?!) Ich warte jetzt auf die rote Pest und dann beginne ich am 5. ZT mit Clomifen an..schließlich wollen wir noch eine 2. IUI versuchen, bevor wir in die KiWuKlinik gehen. Der Plan „Weihnachtswunder-Baby“ steht also noch! Aber jetzt muss ich noch ein bisschen heulen… diese verdammte Euphorie!

Wo bitte ist die versteckte Kamera?

Das frage ich mich öfters mal, das letzte mal vor ca. 6 Wochen.. da begann meine „Woche des Grauens“. Los gings mit dem Besuch einer lieben Kollegin. Ich hatte sie 5 Wochen nicht gesehen und freute mich endlich mal wieder in Ruhe mit ihr zu quatschen. Sie ist eine „ungefährliche“ Freundin, zwar in ner Beziehung, aber auf Heirat oder gar Kinder keine Lust. Sie kennt unsere Problematik recht gut, da mein FA neben meinem Arbeitsplatz liegt, geh ich oft mal in der Pause zum Ultraschall und wenn das nicht so gut läuft, tröstet sie mich ein bisschen, bevor ich wieder unter Leute muss… damit ich nicht irgendwann mal heulend vor allen zusammenbreche. (Klingt vielleicht krass, aber ich bin nunmal nah am Wasser gebaut und kann das nicht immer steuern. Leider lassen sich auch Arzttermine nicht immer so legen, dass man danach frei hat, vor allem wenn mich mein Doc schon für den US dazwischen schiebt.) Aber gut, ich freu mich also riesig auf sie, träume sogar nachts von ihr – und jetzt wirds komisch: Ich träume sie sei schwanger, so richtig mit Bauch etc., geh im Tarum zu ihr und sprech sie drauf an und sie meint „Ja ich konnte es dir nicht sagen“, und ich nur „Aber man sieht`s doch schon voll!“. Naja ich träum oft komisches Zeug, dem Lieblingsmann hab ich erst gar nichts davon erzählt, sonst hätte er mich wieder ausgelacht. Ich weiß nicht mehr warum, aber irgendwie hatte ich beim gemeinsamen Frühstück das Bedürfnis ihr davon zu erzählen. Ich „Du ich hab was geträumt, ich muss dich jetzt was fragen..“ Sie guckt zweifelnd. Ich „Bist du schwanger?“ (Ich rechne mit schallendem Gelächter ) Sie(völlig entsetzt) „Ja…“ Ich denk noch „hahah jetzt haste ihr ne Vorlage geliefert“ (J. nimmt mich gerne mal auf den Arm.) Ich ginsend: „Ja klar…“ In dem Moment bricht sie in Tränen aus, ich steige mit ein, weil ich checke, dass das jetzt kein Spaß mehr ist und sie fragt nur immer wieder woher ich das weiß.. ICH HABE KEINE AHNUNG! Als ich sie das letzte Mal gesehn hatte, wusste sie nichts (klar war ja net geplant), wir haben 3 Nächte Party in Hamburg gemacht.. Wow! Da wusste ich aber noch nicht, dass das nur der Auftakt war. 4 Tage später auf nem Geburtstag von Bekannten: BÄM! Ultraschallbild vor die Nase geklatscht. „Da will euch jemand Hallo sagen“ …???…  „11. Woche, im Urlaub, hat gleich geklappt, hatten nicht im ersten Monat damit gerechnet.. bla bla bla“ Der Lieblingsmann fragt nur nach Schnaps, ich bin wie versteinert.. 20 Leute lachen, weil wir so doof gucken. Weitere 3 Tage später: Lieblingsmann“Rate mal wer heiratet.“ Ich zähle alle auf, die mir einfallen.. „Neiiiin, der D. (sein Cousin)!“ „Rate mal warum…“ „Schwanger!“ OK, WO IST DIE VERSTECKTE KAMERA?

Ne Woche später bin ich beim US für die 1. IUI, mein Arzt fragt mich, wie`s mir geht. Ich sag nur: „Drei Schwngerschaften letzte Woche…“ Er: „Ist ja Schei…“ Kluger Mann, dieser Arzt!