Not-OP

Was soll ich sagen: meine Gebärmutter ist einfach mein schwächstes Glied… nachdem ich ja nun endlich wie einen Top-Abstrichwert habe, hat sie den Nervmodus einfach umgestellt.

Die überstarken Blutungen hatten sich durch die Pille zwar gelegt, waren allerdings zu sehr häufigen Schmierblutungen geworden. Diese wandelten sich im Sommer zu Dauerblutungen. Als diese noch stärker wurden, ging ich Montag zur FÄ und ließ mein Myom checken.

Tatsächlich ist es nur 1,5 cm groß, aber es stresst als wäre es riesig. Es ist in der Gebärmutterwand und daher nicht operabel… seit 4 Wochen hatte ich nun leichte Dauerblutungen. Seit letztem Wochenende auch etwas mehr. Seit gestern Nacht sehr sehr stark. Es lief wie Wasser. Was ich allerdings morgens noch nicht ganz realisierte. Weswegen ich- als tapfere Frau- natürlich trotz starker Blutungen auf die Arbeit fuhr. 35 km.

Das war nicht schlau. Ich merkte schon im Laufe der ersten Stunde, dass das nichts wird. Dann hatten wir auch noch Feueralarm. Nachdem ich meine Schüler/innen brav beim Verantwortlichen als vollzählig gemeldet hatte, ging ich (auf Drängen meiner Kollegin) zum Arzt. Die Frauenärztin rief direkt im Kreißsaal an und kündigte mich als Not-OP an. Dumm wie ich war, sagte ich ich fahre die 200m von der Praxis zum KH, obwohl sie mir einen Krankentransport rufen wollte. MACHT DAS NICHT! NEHMT DEN KRANKENTRANSPORT!

Im Krankenhaus hatte ich natürlich nicht mit dem Bürokratiemonster gerechnet. Ich wartete über 30 Minuten zwischen Notaufnahme und Patientenaufnahme… Da ich mit Einweisungsschein kam, wollten sie erst in der Aufnahme noch zig Bögen/Verträge ausfüllen…irgendwann verwies ich dann unfreundlich auf meinen Zustand und durfte zum Sekretariat der Station. Dort setzte man mich aber auch ins Wartezimmer. Ich hatte das Gefühl, dass man mich gar nicht für voll nimmt. Als ich dann allerdings einen kleinen Panikanfall inkl. Kreislaufkollaps hatte, hatte ich dann die Aufmerksamkeit des Personals. Mein Blutverlust war mittlerweile nicht mehr ganz unrelevant … sah man durch die fette Binde und den dicken Tampon natürlich nicht.

Schließlich bekam ich dann einen Zugang und Tropf. Der Lieblingsmann kam auch endlich und suchte mich… irgendwann kam eine nette Assistenzärztin für erste Tests und dann zum Glück auch die Oberärztin. Dann noch ein kurzer Ultraschall, nachdem es leicht massakermäßig aussah und dann durfte ich irgendwann auf Station.

Nachdem mich alle Bereiche aufgeklärt hatten und ich zugestimmt hatte, lieber operiert zu werden, statt zu verbluten, ging es los… ich war hier ja schon 2 mal im OP und hatte ja insgesamt schon viele OPs, daher war ich relativ ruhig. Das OP-Team war super nett und wir scherzten von meiner Ankunft bis zum Einschlafen.

Die Ausschabung verlief gut. Jetzt ist hoffentlich erstmal Ruhe und über kurz oder lang werde ich dann meiner Gebärmutter byebye sagen müssen, da ich nicht nur ein sondern zig myome habe und das wohl immer wieder passieren kann.

Mensch, selbst nach dem Kinderwunsch nervt sie noch. Irgendwie unfair.

PS: ich liege auch der Neugeborenen-Station. Zum Glück im Einzelzimmer. Wobei es mich nicht triggert…aber wenn ich daran denke, dass hier auch Frauen mit Fehlgeburt o.ä. unterbracht werden, ist das schon doof geplant.

Sommerurlaub oder Strand, Wackelzahn und mehr

Es ist der letzte Morgen unseres Sommerurlaubs. Ich liege seit 5:50 Uhr wach und bin so völlig selbstzufrieden wie schon lange nicht mehr.

Die vergangenen 12 Tage hatten Potenzial für Gezanke, Stress und miese Stimmung. Und nichts davon ist passiert! Im Gegenteil: es war einer der schönsten Urlaube, die wir je hatten.

Trotz:

  • 8 von 13 Tagen Regenwetter an der Nordsee und in der Heide
  • einem Pool, der an 3 von 5 Tagen gesperrt war (in Cuxhaven)
  • starken Rückenschmerzen beim Lieblingsmann
  • 12 Tage Husten beim Kind und mir
  • einem Sturz meinerseits, der mit einer riesigen Prellung an der Handfläche inkl. Bluterguss und offenen Knien endete
  • und der Wackelzahnpupertät, die Ole und uns immer wieder auf Trab hielt…

Irgendwie bin ich super stolz auf uns drei, dass wir das alles so gemeistert haben und uns bzw. unsere Bedürfnisse so gut im Blick hatten, sodass es 13 schöne Tage waren.

Wir waren zunächst in Cuxhaven und dann eine Woche im Centerparc Bispinger Heide. Da Ole nun schon ein 20 Zoll Fahrrad hat, konnten wir einige kleine Radtouren machen. Zum Glück haben wir schnell gemerkt, dass eine Radtour zum Museum UND Museumsbesuch ihn überfordern und so wurde spontan umgeplant und wir fuhren Schiff. Das Fischerei-Museum Cuxhaven besuchten wir dann separat. Tatsächlich klappt Museumsbesuch und Schlossbesichtigung mit Ole meist wunderbar. Wenn es einen schönen Audioguide für Kinder gibt, dann hält er auch locker mehrere Stunden durch, wenn wir vorlesen müssen, dann ist es etwas mehr Tagesform abhängig.

In der Heide haben wir mehrere kleine Wanderungen gemacht. Diesmal keinen expliziten Kinderwanderweg, sondern den Moorrundweg und einen Baumwipfelpfad. Beides super geeignet für Kinder und mit ein paar Geschichten hier und da auch sehr kurzweilig. Das Restaurant am Heide-Himmel ist ein echter Geheimtipp. Wir waren sehr begeistert vom Preis-Leistungs-Verhältnis.

Mein kleines Highlight war eine Kutschfahrt durch die Heide, die ich mit Ole alleine machte. Er schlief nach der halben Strecke auf meinem Schoß ein und es war einer dieser goldenen Momente, wo man weiß, das passiert vielleicht gerade zum letzten Mal.

Unser Familienhighlight war definitiv der Heide Park Soltau. Eigentlich wollten wir da gar nicht hin, aber ich schaute dann online doch nach Karten. Und da Nachsaison ist und das Wetter mittelmäßig war, waren diese entsprechend günstiger. Ole ist (eigentlich) kein so großer Karusellfan – Er fährt mal, muss aber keine 10 Runden fahren. Es war daher ein Experiment. Ole war vom Park und den Themen gleich schwer begeistert, wollte sogar freiwillig Fotos von sich und den Figuren haben. Er fuhr mit uns auch jedes Karussell… einmal. Auch der Hinweis, er könne öfter fahren, änderte dies nicht. Wir hatten Glück, mussten fast gar nicht anstehen und waren zur Mittagszeit schon etliches (8 Fahrgeschäfte) gefahren, auf das er durfte. In der Westernstadt überredete ich ihn zur Kinderachterbahn… Er klammerte sich während der Fahrt an mich und ich dachte ernsthaft, der Tag sei nun gelaufen – als am Ende der Fahrt ein leises „nochmal“ ertönte. Und so erwachte ein Adrenalinjunkie. Die anderen Karussells waren ihm schlicht nicht aufregend genug… 😅 wir fuhren also nochmal und auch mit der zweiten Kinderachterbahn mehrfach. Hier hob er sogar die Arme während der Fahrt. Auch den Mini-Freefall fuhren wir.

Ich bereue ein bisschen mich nicht direkt auch in den großen gesetzt zu haben. Ich bin nämlich stark interessiert, aber ein totaler Schisser. 🤣 Ich war also super glücklich mit Alibi-Kind die ganzen harmlosen Sachen ausprobieren zu können… und hätte ich nicht 30 Minuten anstehen müssen, wäre ich auch auf Kolossos. Mich hat aber ehrlich gesagt, der Mut beim alleine Anstehen verlassen und ich bin nach 5 Minuten zurück zu Mann und Kind.

Dennoch war das für uns alle ein tolles Erlebnis und wir werden nun Freizeitparkbesuche in unser Urlaubsprogramm mit aufnehmen.

Auch vom Centerparc waren wir wieder begeistert – wir waren vor 4 Jahren in den Niederlanden schon mal. Die Rutschenauswahl in Bispingen ist super und wir hatten riesig Spaß. Habt ihr Empfehlungen für andere Standorte? Die Qualität ist ja wohl nicht überall gleich…

Ich hoffe, ihr hattet auch einen schönen Sommer! Vielleicht berichtet ja die ein oder andere noch.

Liebe Grüße

Frau Mutterherz

PS: Das hier ist ein subjektiver Urlaubsbericht und keine Werbung. Leider leider hatten wir für keine Aktivität oder Unterkunft Freikarten o.ä. … (würden wir aber nehmen 😜)

Ein neues erstes Mal

Seit heute ist das Kind stolzer Besitzer einer Zahnlücke. 💟 Bereits seit dem 25.04. wackelte der erste Zahn, seit einer Woche war es auch schon ziemlich deutlich und erste Wetten zum Termin des Ausfalls liefen… heute kam es im Kindergarten zu einer kleinen Kabbelei und durch verrückte Umstände verklemmte sich ein loser Faden in Oles Mund und zack… naja. Es war wohl so blutig und er weinte auch erstmal vor Schmerz, dass uns die Kita sogar anrief.

Aber da der Zahn wirklich schon doll wackelte, war es letztlich nicht so schlimm und als ich jetzt abends von der Arbeit kam, überwog bereits der Stolz über die erste Zahnlücke.

Es hoffe ich, dass Ole vor lauter Aufregung einschlafen kann, damit die Zahnfee, dann auch den Goldtaler bringt…in diesem Sinne: gute Nacht! 🙂

Hallo aus der Versenkung

Da unsere Lichter-Deko wegen des nächtlichen Sturms furchtbar klappert, kann ich nicht schlafen: doof für mich, aber gut für euch – sofern ihr Lust habt, einen Beitrag zu lesen.

Hier war in der Adventszeit einiges los. Wir hatten erstmals einen Wichtel zu Gast und Ole äußerte erstmals Zweifel am Konzept Weihnachtsmann. Nunja, dass unser kritisches und cleveres Kerlchen nicht bis weit in die Grundschule daran glauben wird, war mir fast klar, dennoch konnte ich an diesem Nachmittag als er vor mir saß und erklärte, dass die Eltern die Geschenke kaufen, nur schlucken, um dann zu lügen, was das Zeug hielt… Übrigens kam er durch einen Kinofilm (ab 0 Jahre!) auf die Idee. Er geht mit meiner Mutter regelmäßig ins Kino. Dass aber jemand einen solchen Film produziert und nicht vorher warnt, dass hier die Weihnachtsmann-Story zerstört wird, finde ich schon hart. Jedenfalls einigten wir uns auf : „Es war ja nur ein Film- in echt gibt es den Weihnachtsmann.“ 😄

Und natürlich Wichtel…wenigstens das war unzweifelhaft.

Ansonsten zweifle ich momentan manchmal an meinem Arbeitspensum – 80 % sind recht viel und ich korrigiere einfach gefühlt ständig uns hänge jede Woche nachmittags oder sogar abends in Konferenzen und Sitzungen. Plus die ganzen digitalen Anfragen von Schülern, die dank der Digitalisierung nun auch permanent die Freizeit unterbrechen und Schulprogramme wie Chatprogramme nutzen. Wenn bei 200 Schüler*innen, die man hat, nur 3 jeden Tag noch ne kurze Frage haben, dann bist du auch bedient. Ole ist teils auch genervt, wenn ich daheim nie wirklich Zeit habe. Leider lohnt sich aufgrund der weiten Pendelstrecke eine Stundenreduktion kaum, da ich dann 80 Minuten fahre, um 90 Minuten zu unterrichten… wenig sinnvoll.

Vielleicht sind wir auch alle gestresster, seitdem sich hier die Wackelzahnpubertät ankündigt. Wie immer ist Ole mit seinen Phasen etwas früher dran, aber das kenne ich ja schon. Und so schwanken wir zwischen Wutanfällen, Traurigkeit, Übermut und Kuschelattacken hin und her. In den Situationen fällt es mir nicht immer leicht Fassung zu wahren, aber zumindest habe ich mittlerweile ein gewisses Urvertrauen, dass unser Kind „gut gerät“ und es wirklich nur „eine Phase “ ist.

Oles Charakterzüge sind nun ziemlich deutlich: Er ist selbstbewusst und selbsständig, immernoch emotional, aber auch freundlich,sehr empathisch, teilt gerne und hat einen gewissen Gerechtigkeitssinn. Er ist clever und stellt altersuntypische Überlegungen zu Dingen, die er nebenbei mitbekommen hat, an , z.b. über Nachnahmenkonstellation durch Heirat, Kinderkriegen, physikalische Phänomene usw. Zahlen und Rechnungen faszinieren ihn noch immer und er rechnet auch teils im Alltag lustig vor sich hin. Auch Englisch fasziniert ihn, daher darf er halt gewisse Vorschulübungen machen. Tatsächlich wäre wohl Potential zur Förderung da, aber da wir weder eine frühere Einschulung noch ein Überspringen von Klassen wollen, beschränken wir uns auf die Bereitstellung einiger Spiele/Apps und erklären nur bei direkter Nachfrage mehr.

Malen ist noch immer seine erklärte Hass-Beschäftigung. Er lässt sogar die Mädchen der Kindergartengruppe Bilder für uns malen 🤣…immerhin können die das schon ganz prima.

An den zwei Tagen, an denen hier Schnee lag, waren wir Rodeln und zu unserer Überraschung fand er es dieses Jahr ziemlich gut und fuhr auch alleine. Hoffentlich können wir diese Euphorie im Winter nochmal nutzen. Ansonsten werden wir weiter an seinen Schwimmkünsten feilen – bin gespannt, wann es ohne Hilfen klappt.

Mittlerweile trägt er schon Schuhgröße 30/31 und Gr. 116. Gefühlt ist er riesig für sein Alter. Beim Kindersport ist er eher am Klettern oder werfen als an Fußball interessiert. Er singt gerne, aber ähnlich falsch wie sein Papa.

Sonst fällt mir nichts mehr ein, was ich noch erzählen könnte…

Ich wünsche euch allen einen schönen Jahresausklang und ein friedvolles und erfülltes neues Jahr 2023.

Blog-Omi

Nach 8 Jahren kann man das wohl fast behaupten. 😆 Kuchen hab ich schon gegessen… bleibt mir nur allen zu danken, die hier noch immer mitlesen. 😍

Toll, dass ihr mich aufgebaut, beraten, getröstet, ermutigt, erheitert und beruhigt habt. Toll, dass ihr einfach da wart und da seid. Auf euch! Prost! 🥂

Lachgesichter sammeln

Immer wieder diskutiert die pädagogische Welt über die Notwendigkeit oder Schädlichkeit von Lob und positiven Anreizen in der Erziehung.

Da wir ja „Erziehung durch Einsicht“ bevorzugen, gibt es zur Verhaltenskorrektur vorwiegend Gespräche, die dem Kind aufzeigen sollen, warum ein anderes Verhalten für alle Beteiligten besser wäre. Nun war das im Motz-Modus allerdings nicht mehr möglich bzw. mega nervig. Also hab ich mir doch was als positiven Anreiz überlegt und damit Ole lernt sein Verhalten zu reflektieren. Wenngleich Belohnung/Bestrafung grundsätzlich nicht optimal sind, da das Kind ggf. dann nur deswegen das gewünschte Verhalten zeigt, was ja nichts mit Einsicht zu tun hat… Dennoch wollte ich es einfach mal ausprobieren. Ole wünschte sich schon länger eine neue Tonie-Geschichte für seinen Rabe Socke Tonie und somit hatten wir das erste Ziel. Nach ein paar Verhandlungen einigten wir uns auf 10 Tage ordentlich Verhalten – d.h. Zähne putzen lassen, soweit schon möglich selbst an und ausziehen, frühs nicht übermäßig bummeln und vor allem bei Problemen nicht jammern und motzen, sondern es ordentlich mit mir besprechen. Natürlich darf er weinen oder wütend sein, aber eben in einem angemessenen Maß für die Situation. Ich bin ja auch impulsiv und somit da sehr tolerant, aber gewisse Dinge- beschimpfen, hauen, Sachen schmeißen sehe ich in Alltagsproblemen (Legostein hält nicht) nicht mehr ein. Und der Motzmodus darf halt kein Dauerprogramm sein… wegen meiner Nerven! Nach 14 Tagen waren die 10 Lachgesichter erreicht.

Erstaunlich finde ich, wie gut Ole abends sein Verhalten reflektiert. Er gibt sich auch selbst ein ernstes Gesicht und weiß was genau schief lief. Zweimal gab es auch schon ein richtig wütendes Gesicht inkl. längerem Gespräch dazu.

Aktuell sammelt er für den „heiligen Gral „. Das Einzige, was ich wirklich beschränke, ist BILDSCHIRMZEIT sowie natürlich die Inhalte. Nun hat er irgendwann im Sommer zufällig Spiedey und die Superfreunde entdeckt – es lief im free TV auf irgendeinem Sender, den er sonst nicht gucken darf.

Er war hin und weg. 😂 ich übrigebs auch… Kindergarten-Spidey ist wirklich süß. 🤫 online gibt es sechs Folgen und ansonsten muss man Disney+ abonnieren… Nun, wir arbeiten gerade an 30 Lachgesichtern für ein Abo über den Winter. (Wollten wir eh machen- ich kann die Pawpatrol nicht mehr sehen- aber das muss er ja nicht wissen.)

Er hat sich sogar einmal einen Zusatz-Smiley erarbeitet, indem er komplett alleine den Geschirrspüler ausgeräumt hat. Ich bin gespannt, wann er die Reihe voll hat… so oder so ist die Idee jedenfalls gelungen.

Jetzt kann man natürlich einwerfen, dass unser Anreiz sehr groß ist – aber wir haben nunmal einen hohen Lebensstandard und Smarties-Eis oder Schwimmbad gehört eh schon dazu, daher macht es wenig Sinn, dass er auf etwas hinarbeitet, das er sowieso bekommt. 🤷‍♀️

Motz-Modus

Das Kind befindet sich im Motz-Modus. Und ich fühle mich zu eben jenem genötigt. Den ganzen Tag werden sämtliche Bitten oder Anweisungen (es ist völlig egal wie ich selbiges vortrage) negiert und meist wird noch das Gegenteil vom ursprünglichen Wunsch gemacht. Zudem ist der Tonfall eines Teenagers würdig – von genervt, wütend bis jammernd ist alles dabei.

Der Bub bekam Verständnis. Er bekam Schlaf, war Mittagskind, hatte Kita-Urlaub usw. ES HILFT NICHT. KEIN UPDATE VERFÜGBAR. KEIN RESET MÖGLICH. alle mögliche Interaktion zielt auf Autonomie. Nicht dieses „DU DARFST DEIN BROT SELBST BELEGEN ODER DIR DAS T-SHIRT AUSSUCHEN“ – echte Autonomie. Das gipfelt dann in so Aussagen wie „ICH WILL JETZT NICHT AUF DIESEN BLÖDEN SPIELPLATZ “ o.ä.

Ich kann die Entwicklung nachvollziehen, aber sie nervt gewaltig. G.E.W.A.L.T.I.G. Und sie kostet Nerven. Und manchmal verliere ich eben jene. Und wenn das dreckige Kind dann auch noch jegliche Hygiene verweigert und im Bad ausreißt mit Spott und NäNäNäNäNä… und sich in der begehbaren Dusche versteckt, dann kann es sein, dass ich selbige dann einfach anstelle. 🤫

Den darauffolgenden Wutanfall und die Beschimpfung konnte ich innerlich lächelnd als verdient abhaken. Das Gespräch danach war ziemlich gut. Ich erzählte von uns Eltern und unseren Nerven und was in mir passiert, wenn er den ganzen Tag motzt und jammert.

Ole meinte: „Mama, ich hab nur eine Nerve und die fliegt ständig raus. “ 😅 Und ja, das trifft es sehr genau.

Diese Phase darf nun gehen. Danke

.

Update: Desaströse Ende einer traumhaften Reise

Am Donnerstagabend fuhren wir zum Flughafen in Palma. Ole schlief zum Glück nochmal ein und ich dachte daran wie perfekt dieser Urlaub war… bis zu dieser Sekunde als wir den Flughafen betraten. Wir suchten unseren Flug auf der Anzeigetafel und dahinter in Rot: „gecancelt „. Was? WAS? Ich brauche Minuten um es zu realisieren – mein Alptraum wird war. Ich bekomme eine kurze Panikattacke. Aber alle Eltern wissen: Panik kannst du dir nicht leisten…

Der Lieblingsmann passt auf Ole auf, ich rufe unser Reisebüro an und werde nochmals gebrieft, was wir nun tun müssen. Parallel macht unsere Sachbearbeiterin Überstunden und versucht Infos für uns rauszufinden… wir schreiben immer wieder und schicken Sprachnachrichten. Irgendwann höre ich im Getümmel schrilles Kindegekreische, das es natürlich vorher schon gab. Aber nun ist es mein Kind und mein Mutterherz registriert die Töne. Es ist wie eine Bluetoothverbindung, die quasi nur mit dem gekoppelten Gerät funktioniert. Glücklicherweise sehe ich Ole und winke ihn zu mir. Er beruhigt sich kurz, aber als feststeht, dass wir erst in 2 Tagen heimkommen,  bricht er in Tränen aus und weint bitterlich nach seinem „Zuhause-Bett“. Ich tröste ihn, aber registere auch, dass es jetzt einfach raus muss. Wir begleiten seine Gefühle während wir in einem Englisch-Spanisch-Mix erklärt bekommen, wann wir fliegen,  wo wir bis dahin schlafen und dass wir uns um den Transfer zum Hotel, zum Flughafen und vom Flughafen nach Hause selbst kümmern müssen. Und die Kosten dann einreichen können. Yeah. Übrigens wollten wir ursprünglich in Nürnberg landen- da steht auch unser Auto. Wir werden allerdings nach Düsseldorf geflogen… wer nicht googeln möchte. Gute 500 km entfernt. Mein Mann organisiert, dass unser Auto in Nürnberg geholt wird. Wir bekommen zum Glück ein Taxi- 2 annulierte Flüge müssen vom Flughafen selbstständig wegkommen. Ein Leihwagen für 2 Tage kostet 391 € …

Wir werden in ein Hotel gebracht, unser Zimmer ist 3 Meter neben der Bühne. Die Animation geht bis 23:30 Uhr, die Engländer in dem Hotel trinken und kotzen noch länger vor unserem Zimmer… wir schlafen irgendwann erschöpft ein. Den Tag verbringen wir am Strand, es ist halbwegs ok. Außer dass wir erst nach 10 Stunden die Bestätigung bekommen, dass nachts ein Taxi kommt.

Am nächsten Abend geht die Animation bis nach 24 Uhr,  wir alle schlafen nur 2,5 Stunden, das Taxi ist pünktlich. Im Taxi sehen wir schon, dass unser Flug Verspätung haben wird. Wir müssen 5 Stunden mit dem übermüdeten Kind überstehen. Zum Glück habe ich 2 Filme herunter geladen. Als es noch 40 Minuten bis zum Boarding sind, steht das Terminal immernoch nicht fest… dann lesen wir im Internet, dass sich der Flug um weitere 30 Minuten verspätet. Unsere Nerven liegen blank, Ole kann nur Film gucken, aber nicht schlafen. Nichtmal als wir ihn im Kinderwagen umherschieben.

Wir wollen einfach nur nach Deutschland und irgendwie heimfahren. Zumindest konnte unser Fahrer sich nachts nochmal hinlegen, bevor er die 500 km Fahrt antritt.

Andere Passagiere hatten ICE Karten gekauft,  die nun nicht mehr passen. Haben nachts umgebucht, was nun nicht mehr passt… wir warten. Es verschiebt sich nochmal. Es ist eine Qual. Wir werden hoffentlich in 30 Minuten an Board gelassen.

UPDATE: Als der Flieger endlich vorfährt, gibt es spontan Applaus. Mir kommen die Tränen. Das Boarding beginnt,  Ole schläft noch vor dem Start ein. Der Lieblingsmann und ich können nicht schlafen. Der Pilot und die Crew sind sehr nett und empathisch. Zu den Hintergründen wisse man nichts, aber der Pilot verspricht mehrfach uns sicher heimzufliegen und dass wir es bald überstanden hätten.

Als wir landen müssen wir noch eine Weile warten bis wir eine Treppe und einen Bus haben. Auch die Koffer brauchen recht lange, aber irgendwann stehen wir endlich vor unserem Kumpel. Die fast 6 Stunden Heimfahrt vergeben zum Glück ohne Stau oder Zwischenfälle. Einmal weint Ole sehr,da er Halsweh oder einen steifen Hals hat. Er will unbedingt losgeschnallt werden und ich versuche ihn in bester Beziehungsarbeit zu beruhigen und zu begleiten. Als wir endlich an einem Rastplatz sind, hat er sich gefangen und verkündet, er wolle lieber schnell heim und müsse nicht mehr aussteigen. In unserem Dorf fängt er an zu strahlen und dann spielt den ganzen Abend mit den Großeltern. Ich bin einfach nur platt und sehr erleichtert. Das nächste Reiseziel wird mit dem Auto erreichbar sein!!!

Erste Male

Wir sind im Familienurlaub auf Mallorca und tatsächlich ist dies eine dieser Wochen voller erster Male.

Erstes Mal:

  • Fliegen mit Kind (hat Ole super gemeistert)
  • Urlaub, in dem Pool und Strand die einzigen Unternehmungen sind ( tatsächlich gar nicht sooo schlecht )
  • Kind im Kidsclub abgeben (für 45 Minuten)
  • Mit dem Lieblingsmann auf einer Dachterrasse im Pool liegen (Chillout Bereich ab 16!!!)

Der Vollständigkeit halber: wir sind in Cala millor im Marins Playa (leider unbezahlte Werbung 😎) und das Hotel verdient das Prädikat familienfreundlich definitiv! Wir sind ja eigentlich keine Pauschalreisen-Fans, aber hier ist es wirklich gut. Liebevolle Kinderbespaßung und unaufdringliche Animation, Abendshows etwas lang, aber Kinderzimmer liegt ruhig und somit kann man die Kids problemlos schlafen legen. Wir lassen Ole die Show mitgucken oder gehen abends spazieren und dürfen somit morgens bis 8 Uhr schlafen. 😄

Zack: und schon groß!

Angesichts des nahenden vierten Geburtstags wollte ich eigentlich wieder mal eine Zusammenfassung schreiben. Ich wollte schreiben, dass Ole 107 cm groß ist, 15,6 kg wiegt und Größe110/116 sowie Schuhgröße 28/29 trägt. Aber solche Daten sagen ja nicht mehr viel aus…

Und jetzt sitze ich hier und mein „Baby“ ist erstmals ohne mich in einer fremden Wohnung auf einem Kindergeburtstag. Ich war zum Kaffeetrinken noch mit dort und dann durfte ich tatsächlich gehen. Einfach so. „Mama, wenn du gehen möchtest, kannst du das wegen mir machen.“ Aber was wundert’s mich. Das Kind fährt seit letzter Woche Fahrrad!!! Ich bin echt stolz. 😉 Kann überall selbst bestellen oder einkaufen. Traut sich überall zu sagen, was er möchte. Z.B. beim PCR TEST (Wir haben uns nochmal Corona gegönnt zu meinem Geburtstag. 🤪) Zum Testpersonal meinte er: „Hallo. In der Nase mag ich es nicht.“ 😅 Und danach: „Mama ich war echt mutig. Manchmal muss das halt sein. Und dann bin ich es auch.“ 🥰 Stimmt übrigens total! Er zieht sowas super durch, wenn wir erklären, dass es notwendig ist.

Ole wartet jetzt schon teils sehnsüchtig auf die Einschulung. 🙈 Er ist weiterhin fest davon überzeugt Schule sei super. 😅 Er zieht sich selbst an (nur Strümpfe sind problematisch), er kann sich Brot schmieren und überhaupt unglaublich viele Dinge im Haushalt.

Er spielt auch mal ne Stunde alleine oder bastelt was. Nach Linie Ausschneiden klappt ok, zeichnen klappt manchmal gut, aber meist nicht so toll. Macht ihm aber auch keinen Spaß. Dafür baut er toll mit Lego. Hörbücher sind noch immer der Renner, da kann er stundenlang zuhören. Wenn er sich konzentriert, klappt das Zeichnen von Kreis, Dreieck und Viereck. Und das Männchen ist zu erahnen.

Mittagsschlaf macht er nur, wenn er wirklich müde ist, dann aber freiwillig. Abends einschlafen ist momentan echt unproblematisch.

Eigentlich ist meist alles unproblematisch und ich freue mich darüber wahnsinnig. Nach den Herausforderungen der letzten Jahre tut es gut auch mal einfach entspannt auf unser Kind zu blicken. – Ole zeigt uns sehr oft, wie sehr er uns liebt und sagt das auch. Ich bin froh, ihn bindungsorientiert erzogen zu haben/zu erziehen und hoffe, diese Phase hält noch lange an. Ich freue mich einfach über meinen großen Jungen! 🥰

Selbst geschrieben ohne Anleitung 🥰